Neugraben. Ende Januar soll es in Neugraben keine Tierversuche beim LPT-Nachfolger mehr geben. Der Standort selbst bleibt aber erhalten.

In rund drei Monaten wird es in Neugraben keine Tierversuche mehr geben. Das hat die Firma Provivo Biosciences (ehemals LPT) auf Anfrage des Abendblatts per Mail bestätigt. „Richtig ist, dass wir beabsichtigen, die Tierversuche per Ende Januar 2022 einzustellen,“ heißt es in der Mitteilung des Presseteams des Unternehmens. Der Standort selbst bleibe aber erhalten, wurde einige Tage zuvor mitgeteilt.

Das LPT war Ende 2019 in den Fokus geraten, nachdem grausame Tierversuche und Haltungsbedingungen im Laborteil Mienenbüttel, öffentlich wurden. Tierschützer hatten bis zuletzt gegen das Labor demonstriert, Mienenbüttel ist inzwischen geschlossen, es wird aktuell über eine Nutzung der Gebäude für ein Tierheim diskutiert. Betreiber gibt es bereits.

Ausstieg aus Tierversuchen: Tierschützer begeistert

„Ich bin froh über die Ankündigung von Provivo, endlich aus den Tierversuchen auszusteigen“, sagt Uwe Gast, Mitglied der Tierschutzorganisation TAFF. Auch Friedrich Mülln von der Soko Tierschutz freut sich über den angekündigten Rückzug aus der Laborforschung an Tieren, mahnt aber auch: „ Wir erwarten das die überlebenden Tiere, genau wie die Beagle und Katzen aus Löhndorf, in die Freiheit entlassen werden.“

Von den Mahnwächtern gibt es versöhnliche Worte. „Wenn die wirklich aus der Tierversuchsforschung aussteigen, auf Alternativen setzen und diese weiter erforschen, dann ist das ein Sieg für die Tiere. Dann unterstützen wir das Unternehmen sogar“, so Uwe Gast abschließend. „Es wäre für Deutschland einmalig, dass ein Unternehmen aus der Versuchsforschung mit lebenden Tieren auf das leidfreie Invitro-Verfahren umsteigt.“