Hamburg. In der Botschaft inszenieren sich die Linksextremen zu Rap-Musik als Erzfeinde des Kapitalismus. Verfassungsschutz ist alarmiert.

Hamburg. Mit einem neuen, gewaltverherrlichenden Video auf Facebook will die linksextremistische Szene für Aktionen gegen G20 mobilisieren. Urheber des „Mobivideos“ ist die vom Verfassungsschutz beobachtete antiimperialistische Gruppierung „Roter Aufbau Hamburg“ (früher: Rote Szene Hamburg).

Darin zu sehen: eine Gruppe schwarzgekleideter, vermummter Linksextremisten, in Zeitlupe, dramatisch umwabert von rotem Bengalo-Nebel, im Hintergrund der Hamburger Hafen. Sie schwenken Fahnen, auf einem Transparent steht das Motto der zentralen Demo militanter G20-Gegner am 7. Juli: G20 entern – Kapitalismus versenken. Pikant: Die Zeichen und Fahnen in dem Video zeigen auch einen Schulterschluss der Antiimperialisten vom Roten Aufbau mit einer weiteren gewaltorientierten Bestrebung, den Anarchisten.

Martialisches Video mit Rap-Musik

Im weiteren Verlauf des etwa dreiminütigen Videos sieht man abermals Vermummte, beispielsweise vor einer Häuserwand mit dem aufgesprühten Slogan „Fuck G20“, viel revolutionäres Tam-Tam und schließlich eine schwarzgekleidete Person mit einem schwingenden Enterhaken vor der Hamburger Messe, dem G20-Tagungsort. Dazu läuft der Song „Zeitbombe“ des Hamburger Rappers Nate 57 („Ich bin eine wandelnde Zeitbombe und ich werde explodieren. Eines Tages, irgendwo und bei irgendwem. Die Frage ist nur: Wen wird es treffen“).

Außerdem werden die Termine von Demonstrationen eingeblendet, die von der Polizei als „ problematisch“ eingestuft werden, beispielsweise der „Welcome to hell“-Demo am 6. Juli. „Aus Sicht des Verfassungsschutzes belegt dieses Video einmal mehr, worum es dieser gewaltorientierten und totalitären Gruppierung im Kontext von G20 geht – um die Abschaffung der freiheitlich demokratischen Grundordnung auch und gerade mit militanten Mitteln“, sagte Behördensprecher Marco Haase dem Abendblatt.

Der Rote Aufbau sei der maßgebliche Initiator der Demo „G20 entern“ am 7. Juli, die sich an das militante Spektrum richte. Führender Aktivist des Roten Aufbaus sei Halil S., der auch die Revolutionäre 1. Mai-Demo dieses Jahr angemeldet hatte und unter dem Pseundonym Deniz Ergün in der Öffentlichkeit auftrete. In einem Aufruf des Bündnisses „G20 entern“ für ein Zeltcamp vor der Elbphilharmonie am kommenden Sonntag gibt sich eben dieser Deniz Ergün indes ziemlich gemäßigt: „Camps sind die materielle Grundlage für jeglichen Protest zu G20 und weder das Camp im Altonaer Volkspark noch das Stadtpark-Camp sind erlaubt, wenn wir viele Menschen einladen gemeinsam mit uns zu demonstrieren, dann müssen wir sie auch unterbringen, dass nennt sich hanseatische Gastfreundschaft.“