Stöckte. Den großen Faslamsumzug im Winsener Ortsteil Stöckte sahen am Sonntag mehrere Tausend Schaulustige – trotz Nieselregens.

Wenn man sich vorstellt, dass schon am Mittwoch Frühlingsanfang ist, lässt sich nur konstatieren: das Wetter beim Faslamsumzug von Stöckte bis zum Winsener Rathaus und zurück war eher ein schlechter Witz. Doch Nieselregen, Temperaturen um die 7 Grad und permanent grauer Himmel konnte der traditionell guten Laune der Karnevalisten nichts anhaben.

Wie auch? Erstens haben die Faslamsbrüder Stöckte in ihrer langen Geschichte schon ganz andere Witterungsbedingungen in Kauf nehmen müssen – den Stöckter Faslamsumzug gibt es bereits seit 1949. Und zweitens sind in den vergangenen Wochen so viele Stunden in die Vorbereitungen und den Bau der Wagen für den Umzug gegangen, dass so ein bisschen Wind und Regen einem Faslamsbruder die Stimmung nicht verderben kann, ganz nach dem Motto: Herzblut ist dicker als so ein wenig Wasser von oben.

Also, alles wie immer: „Faslam, Faslam“, das ist in diesen tollen Tagen der einzig denkbare Gruß in Stöckte und Umgebung. Zum Umzug gestern erwarteten die Organisationen bis zu 30.000 Zuschauer. Damit ist er einer der größten dieser Art in Norddeutschland. Insgesamt 20 Wagenbau- und Fußgruppen sowie dreizehn Gastwagen machten mit beim Umzug.

Die Themen, die dabei aufs Korn genommen wurden, waren so vielfältig, dass sich mühelos erahnen lässt: hier hat die Kreativität Kapriolen geschlagen. Ob „Donald Trump, die Welt in Narrenhand“, „Amazon in Winsen“, „25 Jahre Käpt’n Blaubär - Bundestagswa(h)lkampf voraus“ oder „175 Jahre Karl May“, die Ideen sprudelten offenbar. Zu sehen waren Hollywoods Superhelden, Märchenfiguren aus 1001 Nacht und zuckersüße Einhörner. Alle vereint, in dem Wunsch nach guter Stimmung. In den eigenen Reihen ebenso, wie bei all den Schaulustigen, die sich über Bonbons, Popcorn und zuweilen auch Hochprozentiges freuten.

Schön auch zu sehen, wie der die Menschen zusammenbringt, und das nicht nur beim Feiern auf einem der Wagen oder bei denen, die am Wegesrand ausharrten, sondern zum Beispiel bei den Anliegern am Stöckter Deich oder Sportplatzweg: Dort war manche Garage umfunktioniert worden zum Partyraum für Familie, Nachbarn und Freunde.

Sogar den Grill hatten einige angeworfen, wie zum Beweis der bekannten These, dass es kein schlechtes Wetter gibt – nur schlechte Kleidung.