Heimfeld. Harburger CDU-Fraktion hat eine Querungshilfe für die uneinsehbare Kreuzung Heimfelder Straße/Kiefernberg angeregt. So soll die sicherer gemacht werden.

Beim jüngsten Treffen der Verkehrsinitiative Heimfeld herrschte am vergangenen Sonntag ungeteilte Freude. Der Grund: Die CDU-Fraktion in der Harburger Bezirksversammlung hat in einem aktuellen Prüfantrag eine Querungshilfe für die Kreuzung Heimfelder Straße/Kiefernberg angeregt. Wichtig sei das besonders im Hinblick auf die vielen Kinder, die diese Kreuzung auf dem Weg zur Grundschule am Kiefernberg täglich passieren, hieß es in der Begründung.

„Die Unterstützung der Lokalpolitik ist jetzt da. Nun wird es spannend, wie sich Bezirksamt und Polizei dazu äußern“, sagte Markus Pietsch. Der Vater zweier Kinder im Alter von drei und sechs Jahren, kämpft seit Monaten in vorderster Front um verkehrsberuhigende Maßnahmen für die wichtigste Verkehrsader des Stadtteils. So hat er unter anderem gefordert, die Heimfelder Straße zwischen der S-Bahnstation und dem Eißendorfer Pferdeweg in eine Tempo-30-Zone umzuwandeln.

„Viele Kinder, die nördlich der Heimfelder Straße wohnen, führt ihr natürlicher Weg zum Hintereingang der Grundschule am Kiefernberg, aber auch zur Kita St. Petrus, über eben diese Kreuzung“, so Pietsch. Die sei aber nicht nur gefährlich, weil dabei die stark frequentierte Hauptstraße überquert werden müsse. Auch deshalb, weil sie durch viele parkende Fahrzeuge oft unübersichtlich werde.

Immer wieder entstehen dort gefährliche Situationen – nicht nur für Fußgänger. Erst Mitte Mai war es an der Kreuzung zu einem folgenschweren Unfall gekommen. Beim Abbiegen aus dem Kiefernberg hatte eine 49 Jahre alte VW-Fahrerin offenbar einen auf der Heimfelder Straße stadtauswärts fahrenden Opel übersehen. Bei dem heftigen Aufprall wurde ihr Passat gegen einen geparkten Wagen geschleudert und massiv beschädigt. Die Rettungskräfte hatten fast eine Stunde gebraucht, um die schwer verletzte Frau aus ihrem Fahrzeug zu befreien.

„Die Schüler besser zu schützen, müsste vorrangiges Ziel einer Verkehrspolitik sein, die das Wohl aller Bewohner eines Wohngebiets im Blick hat“, sagte Pietsch wenig später dem Abendblatt. Und verlieh seinen Forderungen anschließend parallel auf mehreren Ebenen Nachdruck.

So hat er unter anderem die Hamburger Innenbehörde, die Bürgerschaft und die Verkehrsdirektion 51 angeschrieben. Aber auch mit vielen Lokalpolitikern gesprochen, unter anderem mit dem in Harburg beheimateten Chef der CDU-Bürgerschaftsfraktion André Trepoll.

Dass jetzt die Harburger Christdemokraten mit einem Antrag in der Sache vorgeprescht sind, dürfte den Koalitionskollegen von der SPD kaum gefallen. Denn sie sind eigentlich viel länger im Thema, hatte sich ihr Wähler Marcus Pietsch doch zuerst an sie gewendet. Zu einem konkreten Antrag konnten sich die Genossen aber bislang nicht durchringen.

40 Prozent aller Schüler nutzenden Hintereingang am Kiefernberg

Dabei hatte sich der SPD-Distrikt Heimfeld längst einstimmig hinter die Forderungen nach einer besseren Schulwegsicherung und Tempo 30 auf der Heimfelder Straße gestellt. Bekräftigt durch die markige Ankündigung des verkehrspolitischen Sprechers der Fraktion, Torsten Fuß, es sei erklärter Wille, „den Verkehr in Wohngebieten flächendeckend zu entschleunigen“. Doch dabei war es eben auch geblieben.

Ungeachtet dessen begrüßt die Schulleiterin der Grundschule am Kiefernberg, Claudia Tusch, den CDU-Vorstoß: „Es ist sehr erfreulich, dass dieses Thema jetzt Relevanz in der Lokalpolitik gefunden hat. Eine Ampel an dieser gefährlichen Kreuzung einzurichten, ist für mich längst überfällig. Nur ein Tempolimit zu verfügen, halte ich hingegen für nicht ausreichend. Weil es eben oft nicht beachtet wird, ist das Plus an Sicherheit trügerisch.“

Wie bedeutsam eine stärkere Beachtung der „Einflugschneise Kiefernberg“ ist, beweist eine repräsentative Umfrage der Schulleitung. Danach nutzen knapp 40 Prozent aller Schüler regelmäßig den „Hintereingang“ zum Schulcampus, dessen Haupteingang eigentlich an der Weusthoffstraße liegt. „Es ist gut, dass dieser Realität hoffentlich bald auch durch konkrete Maßnahmen Rechnung getragen wird“, so die Schulleiterin.