Harburg. Nach Änderung des B-Plans werden auf ehemaliger Gewerbefläche künftig Reihen- und Mehrfamilienhäuser stehen.
Mehr als zwei Jahre Entwicklungszeit hat der „Bebauungsplan Sinstorf 22“ hinter sich. Jetzt sind in dem Angebotsbebauungsplanverfahren alle Formalitäten erledigt und am Sinstorfer Weg 60-72, wo bisher die Fensterbaufirma Menck und ein Gartenbaubetrieb ihren Sitz hatten, wird voraussichtlich schon im Herbst mit dem Bau mehrerer Wohnhäuser angefangen werden können. Die Firma Menck will am Standort nur noch ihren Verwaltungssitz behalten. Insgesamt werden 119 Wohneinheiten geschaffen. Das sind neun Wohneinheiten mehr, als die erste Planung vorgesehen hatte. Es gibt zwei am Wohnungsbauprojekt beteiligte Unternehmen. Das in mehreren Ländern Europas engagierte Unternehmen NCC sowie das Harburger Bau- und Immobilienunternehmen Carl Schütt.
Drei Häuser mit insgesamt 45 Eigentumswohnungen
Das Wohnungsbauunternehmen NCC, hat am vergangenen Wochenende bereits den Verkauf seiner am Standort geplanten Eigentums-Immobilien gestartet. Entstehen sollen drei Häuser mit insgesamt 45 Eigentumswohnungen ab 215.900 Euro sowie 24 Reihenhäuser ab 289.900 Euro. Jeden Sonntag und Mittwoch (heute) können sich Kaufinteressenten in nächster Zeit im Verkaufscontainer auf dem Baugelände beraten lassen. Mark Tommes, stellvertretender NCC-Projektleiter für das Bauvorhaben, das unter dem Namen „Sinstorfer Höhe“ angeboten wird, spricht von einem erfolgreichen Start am vergangenen Sonntag. „Die Nachfrage ist riesig, und wir haben bereits mehrere Reservierungen“, sagt er.
Vom Harburger Bau- und Immobilienunternehmen Carl Schütt wird auf dem Gelände ab kommendem Frühjahr in gleicher Bauweise wie von NCC ein Haus mit Eigentumswohnungen errichtet. 14 Eigentumswohnungen sollen von Schütt geschaffen werden. Der Verkaufsstart für die Wohnungen ist für das kommende Frühjahr geplant. Außerdem baut Carl Schütt für zwei Investoren mit öffentlicher Förderung jeweils eine Mehrfamilienhaus-Immobilie mit Mietwohnungen. Eine der Immobilien zählt 12, die andere 24 Wohneinheiten.
Die Häuser werden energiesparend in Massivbauweise errichtet
Käufer von Eigentumswohnungen und Reihenhäusern haben auch die Möglichkeit, sich einen Tiefgaragenstellplatz für ihr Auto zu kaufen. Die Planung sieht den Bau von etwa 80 Tiefgaragenplätzen vor. Oberirdisch kommen noch 14 weitere Bewohner-Stellplätze sowie 22 Stellplätze für Besucher hinzu, davon zwölf an der Straße. In das Wohnquartier führt eine öffentliche Stichstraße mit Wendekehre. Für die Erschließung ist die Stadt zuständig. Der Beginn des Wohnungsbaus ist von der fertiggestellten Erschließung abhängig, erklärt NCC-Projektleiter Mark Tommes. „Wir rechnen mit dem Baubeginn im Oktober oder November“, sagt er.
Die NCC-Reihenhäuser haben einen eigenen Garten mit gepflasterter Terrasse in Südost- oder Südwest-Ausrichtung. Die Häuser werden energiesparend in Massivbauweise errichtet. Sie zählen vier bis fünf Zimmer von 122 bis 130 Quadratmeter Größe. Zur Ausstattung gehören bodentiefe Fenster und Rollläden.
Die Mehrfamilienhäuser zählen drei Geschosse plus Staffelgeschoss, mit Dachterrasse oder Balkon. Und neben der Tiefgarage gibt es auch Kellerräume und zahlreiche Abstellflächen für Fahrräder. Zwei- bis Vierzimmerwohnungen werden geschaffen, von 61 bis 95 Quadratmeter Wohnfläche. Zur Ausstattung gehören unter anderem Fußbodenheizung und Parkettfußboden. Käufer von Eigentumswohnungen erwerben auch einen kleinen Gartenanteil.
Mischnutzung aus Gewerbe und Wohnen
Der bisherige Bebauungsplan für das Gebiet am Sinstorfer Weg 60-72 stand für gewerbliche Nutzung. Projektentwickler Jens Peter Oertzen aus Winsen schuf zusammen mit dem Architekten Michael Steffen und Bauassessor Christian Evers die Voraussetzungen für den neuen Bebauungsplan, der jetzt die in einem städtebaulichen Vertrag geregelte Mischnutzung aus Gewerbe und Wohnen möglich macht. NCC und Carl Schütt sorgen nun für die Umsetzung des Plans.
Noch Anfang dieses Jahres gab es Diskussionen um den Wohnungsbau, weil sich in der Nähe ein früheres Bohrloch aus Zeiten der Erdölförderung befindet.