Buchholz . An der Bremer Straße in Steinbeck sind 90 Wohneinheiten geplant. An der Schaftrift Mehrfamilienhäuser mit 176 Wohnungen.

Hier Einfamilienhäuser, dort Geschosswohnungen: Zwei neue Baugebiete sind für Buchholz in Arbeit, über die jetzt der Stadtplanungsausschuss beraten hat. Im Waldstück zwischen Bremer Straße und Grenzweg, das bereits in der Gemarkung Steinbeck liegt, sind 90 Wohneinheiten in Ein- und Mehrfamilienhäusern geplant. Der Wald war 2007 durch den Orkan „Kyrill“ schwer beschädigt worden. Trotzdem sollen so viele Bäume wie möglich rund um die geplante Bebauung erhalten bleiben.

Wie Vertreter des Planungsbüros WRS schilderten, soll das nahezu rechteckige Baugebiet an drei Seiten von Einfamilienhäusern umrahmt werden. Zur Bremer Straße wird die Fläche von sechs Stadtvillen à fünf bis sechs Wohnungen abgeriegelt. In der Mitte sind Doppel- und Reihenhäuser geplant. Durch das Wäldchen führt ein Trampelpfad, der zu einem Fuß- und Radweg ausgebaut werden und das Baugebiet unterteilen soll. In der Mitte wird ein Spielplatz angelegt. Die Zufahrt zu den Häusern erfolgt über eine Ringstraße.

Weil sich in der Nähe des neuen Baugebiets an der Bremer Straße – in Höhe der Einmündung Kiefernweg – eine Bushaltestelle befindet, ist dort außerdem eine Querungshilfe geplant. Die Ausschussmitglieder schlugen vor zu prüfen, ob die Energieversorgung der neuen Häuser über ein Blockheizkraftwerk möglich ist – sowohl durch ein neues als auch durch das Am Kattenberge vorhandene. Der Wunsch des Steinbecker Ortsbürgermeisters Kurt Hölzer nach einem Nahversorger wird aber wohl unerfüllt bleiben: Die Planer erklärten, dass die Lebensmittelhandelsunternehmen nicht unter 800 Quadratmeter Verkaufsfläche, zuzüglich etwa 60 Parkplätzen, nicht bauen würden. Das entspräche fast einem Viertel des ganzen Baugebiets. Die Vermarktung des Areals übernimmt die Sparkasse Harburg-Buxtehude.

Das zweite neue Gebiet liegt zwischen Buenser Weg und Hamburger Straße

Das zweite neue Baugebiet liegt an der Schaftrift zwischen Buenser Weg und Hamburger Straße, es schließt sich an die Mehrfamilienhäuser der Berliner Straße an. Entsprechend sind hier ebenfalls Mehrfamilienhäuser geplant, die maximal drei Stockwerke hoch werden. Auch die Ausrichtung der Häuser wird etwa die gleiche sein, nämlich so, dass die späteren Bewohner die Nachmittagssonne genießen können. Auch hier sollen Bäume soweit wie möglich erhalten bleiben, weitere Anpflanzungen kommen hinzu. Der jetzt schon vorhandene Rad- und Fußweg wird in die Planung mit einbezogen.

Das Konzept sieht vor, dass jeweils zwei Häuser zu einem Wohnhof zusammengefasst werden, die Gebäude sind im Entwurf daher quasi einander zugeneigt. Unter den Höfen befinden sich Tiefgaragen für je zwei Häuser, die Fläche darüber wird Spiel- und Erholungsfläche, die naturnah gestaltet werden soll. Insgesamt sind zehn Gebäude mit zusammen 176 Wohnungen in verschiedenen Größen geplant, ebenso ein Kindergarten mit zwei bis drei Gruppen.

Die Erschließung folgt vom Buenser Weg aus. Wie im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) ermittelt wurde, besteht in Buchholz auch Nachfrage nach günstigem Wohnraum für Menschen mit geringem Einkommen. Entsprechend den Richtlinien, die die Stadt dazu entwickelt hat, ist daher an der Schaftrift ein Anteil von 20 bis 25 Prozent geförderter Wohnungen geplant.

Wir wollen ein gemischtes Quartier schaffen, in dem sich Senioren ebenso wohl fühlen wie junge Familie“

Die Fragen und Anmerkungen der Ausschussmitglieder drehten sich vor allem um die Gestaltung der Häuser und die Zufahrt über den Buenser Weg, der auch Schulweg ist. Hinsichtlich der Architektur könnten Details noch im Rahmen der Bauleitplanung ausgearbeitet werden, teilte die Verwaltung mit. „Wir wollen hier ein gemischtes Quartier schaffen, in dem sich Senioren ebenso wohl fühlen wie junge Familien“, sagte Stadtbaurätin Doris Grondke. Dass die Erschließung nicht über die Hamburger Straße erfolgt, habe mehrere Gründe: Zum einen handele es sich um eine Kreisstraße, die stark befahren ist. Zum anderen soll vermieden werden, dass über die Südseite – wo sich die Bewohner tagsüber aufhalten – die Autos auf die Gebäude zufahren.

Investor ist die Firma Terra Real Estate aus Buchholz, die einen Teil der Wohnungen nach Fertigstellungen in ihrem Besitz behalten will, teilte Doris Grondke mit. Das Unternehmen plant derzeit auch die umfangreiche Neugestaltung der Buchholzer Bahnhofstraße.