Rübke. Nachdem etwa der Bürgermeister Druck machte, gibt es mehr Messstellen an der A 26. Rübkes Anwohner fürchten, dass ihre Häuser absacken.

Es ist das Worst-Case-Szenario, das die Einwohner von Rübke fürchten: Das Absacken ihrer Häuser in Folge des Baus der Autobahn 26. Sie haben Angst, dass der aufgeschichtete Sand für den Vorbelastungsdamm des Bauabschnitts zwischen Buxtehude und der Anschlussstelle Neu Wulmstorf das Wasser aus der Torfschicht presst. Das Grundwasser spielt für die Häuser in Rübke eine große Rolle. Es umspielt die Holzpfähle, auf denen die Gebäude zu 90 Prozent errichtet wurden. Verschwindet das Wasser, verrotten die Pfähle und die Häuser könnten beschädigt werden.

Jetzt hat die niedersächsische Behörde für Straßenbau und Verkehr 24 neue Grundwassermessstellen im Bereich Rübke eingerichtet. Zwar hält die Verkehrsbehörde ein Absenken des Grundwasserspiegels für fast utopisch. „Der Vorbelastungsdamm wird nicht zu einer Absenkung des Wasserstands führen“, sagte Maren Quast, Leiterin des Fachbereichs Planung bei der Verkehrsbehörde.

Das führt sie auf vorliegende Daten aus den bereits fertiggestellten Abschnitten der A26 zurück. Sie ließen den Schluss zu, dass eine signifikante Veränderung des Grundwasserspiegels durch den Vorbelastungsdamm nahezu ausgeschlossen sei.

Messergebnisse können bei Klagen vor Gericht herangezogen werden

Aber die neuen Messstellen hat die Behörde eingerichtet, um ausreichend Daten im Falle einer juristischen Auseinandersetzung heranziehen zu können. „Die Einrichtung der Grundwassermessstellen dient der Beweissicherung, um die Auswirkungen des Vorbelastungsdammes auf den Grundwasserspiegel zu dokumentieren“, sagte Hans-Jürgen Haase, Leiter der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Stade.

Rübkes Ortsvorsteher Uwe Klindtworth und Neu Wulmstorfs Bürgermeister Wolf Rosenzweig hatten lange auf die zusätzlichen Messstellen gedrängt, da ihrer Meinung nach die bisherige Zahl der Grundwassermessstellen nicht ausreichte. Seit Jahren existieren sieben Grundwassermessstellen im Ort Rübke, davon waren aber zwei defekt. Auch Klindtworth und Rosenzweig haben Interesse daran, Beweise sichern zu können, falls es zu Klagen kommen sollte.

„Dann hat man vor Gericht eine bessere Argumentationsmöglichkeit“, sagte Rübkes Ortsvorsteher Uwe Klindtworth. Er ist froh, dass es die neuen Messstellen gibt, bevor der Vorbelastungsdamm fertiggestellt ist. „Dann sehen wir besser, ob sich etwas verändert oder nicht“, sagte er.

An elf Standorten wurden neue Messstellen gebaut

An elf Standorten, überwiegend nördlich, aber auch südlich der Autobahntrasse wurden daher ergänzend zu den seit vielen Jahren bestehenden Messstellen Doppelmessstellen, jeweils eine flache und eine tiefe Grundwassermessstelle, eingebaut. An zwei Standorten wurden weitere flache Messstellen eingerichtet. Sie durchbohren sowohl die vier Meter tiefe Torf- als auch die acht Meter tiefe Sandschicht. Die Kosten für die neuen Messstellen belaufen sich auf insgesamt 26.000 Euro. (bwil)