Hamburg. Baustellen, Pfingstferien, gutes Wetter: Autofahrer brauchten viel Geduld. Auf den Autobahnen um Hamburg staute sich der Verkehr.
Die Pfingsturlauber, Pendler und Autoreisende in und um Hamburg brauchten am Freitag viel Geduld. Auf den Autobahnen um Hamburg staute sich der Verkehr auf insgesamt 42 Kilometer. Neben diversen Baustellen auf der A1, A7 und der A23 sind auch die Nachwirkungen des Ausstandes der Lokführer zu spüren. Das angekündigt gute Wetter sorgt ebenfalls für erhöhtes Verkehrsaufgebot in Richtung Küste.
Wie ein Sprecher der Verkehrsleitzentrale mitteilte, staute sich der Verkehr zur Spitzenzeit auf der A7 von Heimfeld bis Schnelsen auf 22 Kilometern. Ebenfalls über 20 Kilometer Stau gab es auf der A1 vom Maschener Kreuz bis zum Kreuz Hamburg Ost. Auch auf den entsprechenden Ausweichstrecken habe sich der Verkehr gestaut, so der Sprecher.
Wie wird der Verkehr am restlichen Pfingstwochenende?
Auch am Sonnabend droht erneut dichter Verkehr. „Viele Urlauber haben sich kurzfristig entschieden, aufs Auto umzusteigen“, sagt Christian Hieff, Sprecher des ADAC in Hamburg. „Wir merken das auch bei unserer Autovermietung am Umsatzanstieg.“ Hinzu kommt, dass für Bremer, Niedersachsen, Menschen in Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen ein echter Kurzurlaub ansteht, weil in diesen Bundesländern nach Pfingstmontag noch ein Tag schulfrei ist. In Baden-Württemberg und Bayern starten sogar zweiwöchige Ferien. Auch aus dem Westen und dem Süden Deutschlands zieht es viele Menschen zu Erholung in den Norden.
Besonders auf der Autobahn 7 Richtung Norden wird es wohl auch am Sonnabend voll. „Die A7 ist derzeit Stauweltmeister wegen der vielen Baustellen.“ Schon an normalen Verkehrstagen sei die A7 in diesem Jahr weit über ihre Kapazitätsgrenze hinaus belastet. Auch auf der A23 müssten Autofahrer mit Stillstand im Bereich Itzehoe und im weiteren Verlauf Richtung Heide rechnen. Geduld sei auch auf den Autobahnen 1 Richtung Lübeck, A21 Richtung Kiel und A24 Richtung Berlin gefragt.
Weitgehend freie Fahrt haben Autofahrer am Pfingstsonntag, 24. Mai. Mit starkem Heimreisverkehr in Richtung Süden ist dann am Pfingstmontag, 25. Mai, und auch noch am Dienstag, 26. Mai, jeweils am Nachmittag zu rechnen.
Was tun, wenn Sie im Stau stehen?
Und was sollen Autofahrer tun, die einen richtig dicken Stau auf der Autobahn geraten sind? „Nicht runterfahren“, rät Hieff: „Das bringt meist keinen Zeitgewinn.“ Umleitungsempfehlungen durch das Navi an Bord seien kein Geheimnis. Die erhielten alle Autofahrer und deshalb staue sich der Verkehr auch auf den Umleitungsstrecken. „Die Erfahrung zeigt, dass sich Staus auf Autobahnen schneller auf als Staus auf Bundesstraßen.“ Die Devise heißt also: Geduld bewahren. Anders bei einer Vollsperrung nach einem Unfall. Da hilft nur: Autobahn verlassen, wenn möglich, und einen neuen Weg suchen.
Experte Hieff empfiehlt allen Autofahrern zu Pfingsten: Gelassen bleiben. „Sie sollten sich nicht unter Zeitdruck setzen. Das erhöht den Stressspiegel und die Aggressivität und somit auch die Unfallgefahr.“
Wer eine längere Reisezeiten einplane, fahre besser. „Man sollte sich die Zeit im Auto so angenehm wie möglich gestalten. Getränke und Snacks einpacken. Gute Musik und Hörspiele für die Kinder mitnehmen.“ Vor allem aber sollten Autofahrer sich darauf einstellen: Es wird lange dauern.
Zur Erleichterung des Pfingstreiseverkehrs dürfen außer am Pfingstsonntag, 24. Mai, von 00:00 bis 22:00 Uhr, auch am Pfingstmontag, 25. Mai, von 00:00 bis 22:00 Uhr, Lkw über 7,5 Tonnen auf dem gesamten deutschen Straßennetz nicht fahren. Weil Pfingsten auch in anderen europäischen Ländern gefeiert wird, gelten auch dort mitunter zusätzliche Fahrverbote für schwere Brummis.