Es gibt Leute, die wünschen die Singvögel zum Teufel, weil sie im Sommer bei erstem Tageslicht zu zwitschern beginnen und die Nachtruhe stören.
Der Hahn des Nachbarn, der zur Morgenstunde kräht, beschäftigt sogar Gerichte. Und auch die Kirche mit ihrem Glockengeläut am Sonntag um 10 Uhr ist nicht jedermanns Sache. Dass Kinderlärm von Mitbewohnern im Land vielfach ebenfalls nicht gebilligt wird und Kindergärten oder Kindertagesstätten auf Druck der Nachbarschaft gegebenenfalls ihren Standort aufgeben müssen, gibt zu denken. Da stellt sich die Frage nach der Toleranz und dem allgemeinen Umgang miteinander. Muss eine Frau am Arbeitsplatz sich mehrfach wiederholende Musik aus einer Kita erdulden? Ich erinnere mich gut an Handwerker im Haus, die ein halbes Jahr lang täglich durch den Beton bohrten und mich bei der Arbeit störten. Auch das ist zu ertragen. Notfalls helfen Wattestöpsel in den Ohren.