Hamburg. Hamburger Flughafenfeuerwehr hat Nachwuchsprobleme. Die Anforderungen für Interessenten sind hoch. Wie man sich vorbereiten sollte.
- Vor dem Einstellungsverfahren bei der Flughafenfeuerwehr kommt der Sporttest.
- Liegestütze, 3000-Meter-Lauf und Körperdummy-Schleppen werden geprüft.
- Wer Höhenangst hat und keine Leiter hochklettern kann, ist sofort raus.
Seit 2018 gibt es in Hamburg die Berufsausbildung zum Werkfeuerwehrmann bzw. zur Werkfeuerwehrfrau. Aber auch Quereinsteiger werden gesucht. Die Flughafenfeuerwehr Hamburg hat derzeit zehn offene Stellen – und hofft auf Bewerber.
Unverzichtbare Voraussetzung für das Einstellungsverfahren ist ein bestandener Sporttest. Dieser ist für alle Geschlechter gleich. Und damit endet auch für viele Interessenten das Bewerbungsverfahren. Für den Testtermin vor Kurzem hatten sich 13 Bewerber angemeldet. „Sieben sind gekommen und drei haben bestanden“, sagt Thomas Barke, Chef der Flughafenfeuerwehr in Hamburg.
Flughafen Hamburg: Feuerwehr-Sporttest – mindestens zehn bis zwölf Liegestütze
Das ist nicht überraschend. Denn der Sporttest für das Einstellungsverfahren hat es in sich. Überprüft werden Kraft, Ausdauer und Koordination. Nur ein paar Beispiele: Ein 3000-Meter-Lauf ist in maximal 16 Minuten zu absolvieren, mindestens zehn bis zwölf Liegestütze müssen korrekt ausgeführt werden.
Dazu kommt ein seitlicher Medizinballwurf – mindestens 7,5 Meter weit. Beim sogenannten Closed Kinetiv Chain Upper Extremity Test müssen die Bewerber in Liegestützposition gehen und wechselweise mit einer Hand an der Stützhand vorbeigreifen – mindestens 20-mal innerhalb von 19 Sekunden.
Außerdem müssen sie eine dreiteilige Schiebeleiter hochsteigen. „Ein Feuerwehrmann, der Höhenangst hat, ist nicht tauglich. Die Leute müssen eine Leiter vernünftig hochgehen können“, sagt Nele Dittmer. Die 22-jährige Werkfeuerwehrfrau am Hamburger Flughafen hatte sich mit 17 Jahren beworben und ihren Sporttest auf Anhieb bestanden. „Man sollte eine Grundfitness mitbringen und gezielt für den Test trainieren“, rät sie. Beispielsweise für die Übung zur Personenrettung, bei der man einen etwa 60 Kilogramm schweren Dummy 66 Meter weit ziehen muss – und das innerhalb von maximal 60 Sekunden.
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Flughafen Hamburg: Feuerwehr-Sporttest – Pflicht sind mindestens 46 Punkte
Dafür müsse man findig sein, sagt die junge Feuerwehrfrau, schließlich habe niemand zu Hause einen Körperdummy herumliegen. „So mancher hat zur Vorbereitung schon mal Schwester oder Bruder über den Boden gezogen, um zu üben.“
Alle Übungen zusammen ergeben eine bestimmte Punktzahl. Mindestens 46 Punkte muss man schaffen, um erfolgreich zu sein. Unterschieden wird bei dem Eignungstest lediglich zwischen Minderjährigen und Volljährigen.