Hamburg. 39-Jähriger wird von Gruppe an Eintritt in Haus gehindert. Die Situation eskaliert, auch zwei Helfer werden attackiert. Täter auf der Flucht.

Das Stadtfest Winterhude rund um den Mühlenkamp und die Gertigstraße verlief am Sonnabend friedlich – kurz nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung galt dies allerdings nicht mehr: Im Anschluss an das Straßenfest wurden um kurz nach 1 Uhr in der Nacht zum Sonntag drei Männer von einer größeren Gruppe vorwiegend junger Männer attackiert und verletzt.

Nach ersten Erkenntnissen der Polizei nahm die Auseinandersetzung ihren Anfang, als ein 39 Jahre alter Mann am Mühlenkamp ein Haus betreten wollte, daran aber von insgesamt acht Männern gehindert wurde. Daraufhin sei ein Streit entstanden und schließlich derart eskaliert, dass einer aus der Gruppe dem 39-Jährigen eine Glasflasche auf den Kopf schlug.

Verletzte bei Auseinandersetzung nach Stadtfest Winterhude in Hamburg
Vor diesem Hauseingang am Mühlenkamp soll der Streit nach dem Stadtfest Winterhude seinen Anfang genommen haben. © FUNKE / Foto Services | Michael Arning

Dadurch zerbrach die Flasche, das Opfer ging mit einer Platzwunde und einem Cut an der Schulter zu Boden. Derweil wurden zwei jeweils 28 Jahre alte Männer, die dem Angegriffenen zu Hilfe kommen wollten, ebenfalls aus der Gruppe heraus mit Schlägen und Tritten attackiert. Während das Duo mit Schnittwunden – mutmaßlich durch Scherben – davonkam, musste der 39-Jährige ins Krankenhaus.

Massenschlägerei nach Stadtfest Winterhude in Hamburg – drei Verletzte

Da der Feuerwehr eine Person „voller Blut auf dem Boden liegend“ gemeldet worden war und aufgrund erster Zeugenaussagen auch ein Messer hätte im Spiel sein können, wurde ein weiterer Rettungswagen entsendet.

Verletzte bei Auseinandersetzung nach Stadtfest Winterhude in Hamburg
Polizei und Rettungsdienst waren mit etlichen Kräften vor Ort. © FUNKE / Foto Services | Michael Arning

Auch die Polizei war mit mehreren Streifenwagen vor Ort, die Angreifer konnten laut Zeugenaussagen jedoch unerkannt in Richtung Dorotheenstraße flüchten. Bis Sonntagmittag waren noch keine Täter ausfindig gemacht worden, ermittelt wird wegen gefährlicher Körperverletzung.

Winterhude: Sonnabend waren rund 50.000 Menschen auf dem Stadtfest

Laut dem Veranstalter des Stadtfestes habe es sich bei den Schlägern um Heranwachsende gehandelt. „Die waren zwischen 16 und 18 Jahren alt“, sagte Ronny Luxat, Geschäftsführer von Ahoi Events. Diese seien vorher nicht auf dem Fest gewesen, sondern woanders unterwegs, womöglich im Stadtpark. Laut Luxat sei die Schlägerei schnell aufgelöst worden: „Das Ganze hat keine zehn Minuten gedauert.“

Stadtfest Winterhude
Das Stadtfest Winterhude war am Sonnabend bei bestem Wetter gut besucht und verlief bis zum Veranstaltungsende friedlich. © FUNKE Foto Services | Thorsten Ahlf

Ansonsten zeigte er sich mit dem Verlauf des Festes sehr zufrieden. „Über den ganzen Tag verteilt waren schätzungsweise rund 50.000 Menschen da.“ Insbesondere das Kinderfest und der Flohmarkt seien sehr gut besucht gewesen. Auch am Abend war es auf dem Stadtfest richtig voll. Aber Luxat betont: „Es gab keine Engstellen und insgesamt einen guten Durchlauf.“

Größere Zwischenfälle und Notsituationen seien ausgeblieben. „Zwei Menschen hatten wohl Kreislaufprobleme wegen der Hitze, und auch ein paar wenige Wespenstiche hat es gegeben.“

Straßenfeste Hamburg: Auch auf dem Osterstraßenfest hatte es eine Schlägerei gegeben

Die Schlägerei auf dem Winterhuder Stadtfest erinnert an einen ähnlichen Vorfall auf dem diesjährigen Osterstraßenfest in Hamburg-Eimsbüttel im Mai. Dort war es am späten Abend nahe der Festmeile ebenfalls zu einer Schlägerei gekommen, an der zehn bis 15 Personen beteiligt gewesen waren. Im Zuge der Auseinandersetzung waren auch Polizeibeamte angegriffen worden. Weitere Personen wurden damals nicht verletzt.

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Straßenfeste stehen seit der Messerattacke von Solingen unter besonderer Beobachtung. Am 23. August hatte ein islamistisch motivierter Angreifer auf dem dortigen Stadtfest drei Menschen mit einem Messer getötet und weitere verletzt. In Hamburg wurde daraufhin bereits ein Straßenfest abgesagt.