Hamburg. Verbindung zwischen Eppendorf und Lokstedt hat drei Fahrspuren, aber keine Radwege. Das soll sich ändern. Die Frage ist nur, wann.

Das Nedderfeld zwischen Eppendorf und Lokstedt, auch als „Automeile“ bekannt, gilt beim ADFC als eine der gefährlichsten Straßen für Radfahrer in Hamburg. Der Kommunalverein Groß Borstel forderte jüngst ihren Umbau. Und tatsächlich gibt es entsprechende Planungen bereits, wie das Abendblatt erfuhr.

Denn das Nedderfeld sei als sogenannter Lückenschluss Teil des bezirklichen Radverkehrsnetzes, heißt es aus dem Bezirksamt Hamburg-Nord. Die Umgestaltung des Abschnitts Rosenbrook/Nedderfeld gehöre in der Prioritätenliste des bezirklichen Radverkehrskonzepts „zu den als Nächstes anzugehenden Maßnahmen“, so Sprecher Alexander Fricke.

Verkehr Hamburg: Nedderfeld – Bezirk setzt sich bei Verkehrsbehörde für Überplanung ein

Allerdings sei hier nicht das Bezirksamt, sondern die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende verantwortlich. „Wir werden versuchen, darauf hinzuwirken, dass der für einen Umbau zuständige Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer auch die hochpriorisierten Abschnitte aus unserem Bezirksroutenkonzept berücksichtigt und überplant“, so Fricke.
 

Autotransporter am Nedderfeld
Ein Autotransporter nutzt am Nedderfeld in Hamburg die Fahrbahn zum Halten: für Radfahrer, die die Straße nutzen, eine Gefahr. © UWE SCHROEDER | UWE SCHROEDER

Der westliche Teil des Nedderfelds, der Abschnitt zwischen Offakamp und Kollaustraße, liegt im Bezirk Eimsbüttel. Dort wird er im aktuellen Bezirksroutennetz aufgeführt. „Wir überprüfen gerade in Abstimmung mit der Verkehrsbehörde und den angrenzenden Bezirken, wo Lückenschlüsse zwischen unseren jeweiligen Radroutennetzen Sinn machen. Das betrifft auch den Bereich Nedderfeld“, erläutert Sprecher Kay Becker. Noch sei nicht geklärt, ob Bezirk oder LSBG die Überplanung übernähmen.

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Tatsächlich ist das Nedderfeld nur eine von vier schlechten Routen für Radfahrer aus Schnelsen und Niendorf, die nach Winterhude, Eppendorf oder zum östlichen Alsterufer möchten. „Uns stehen für diese Verbindung vier Strecken zur Verfügung, die alle in großen Teilen unangenehm und gefährlich zu befahren sind“, sagt etwa Abendblatt-Leser Thomas Walther aus Niendorf.

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Entlang der Strecke Papenreye/Borsteler Chaussee sei der Radweg eng und holperig, es gebe zahlreiche Einfahrten und Bushaltestellen. Wer hier erlaubter Weise auf der Straße fahre, könne wegen des dichten Verkehrs nicht überholt werden und werde deshalb angehupt und beim Überholen geschnitten. 

Entlang der Straße Nedderfeld gebe es keine Radwege. Der Wanderweg entlang der Tarpenbek sei schmal, unbefestigt und zugewachsen. „Bei Trockenheit ist er staubig mit tiefen Sandlöchern, bei Regen mit großen Pfützen. Und im Winter, bei Schneeglätte, ist er unbefahrbar“, so Walther. Und die Osterfeldstraße als dritte Alternative zum Nedderfeld habe ebenfalls nur einen schmalen und holperigen Radweg. Dieser führe über etliche kopfsteingepflasterte, abgeschrägte Einfahrten, die bei Nässe glatt werden und eine Gefahr darstellen.