Hamburg. Betrüger geben sich als Polizisten aus, 87-Jähriger soll Geld in Mülltonne platzieren. Der Trick funktioniert – doch sie wollen mehr.

Für viele ist die perfide Masche nicht neu, doch für einige kann sie sehr kostspielig werden: Zwei Männer geben sich am Telefon als Polizisten aus, täuschen einen Notfall vor und bewegen das Opfer so zur Übergabe von großen Geldsummen. Zwei Angeklagte müssen sich deshalb am kommenden Dienstag, 9. Juli, vor dem Landgericht Hamburg verantworten.

Ihnen wird gemeinschaftlicher Bandenbetrug in zwei Fällen vorgeworfen. Im Vorfeld der Tat sollen sie sich mit weiteren Mittätern vernetzt haben, um zukünftig als Bande weitere Betrugstaten gegen ältere Menschen zu begehen. Erst vor Kurzem gab es in Hamburg-Uhlenhorst einen weiteren Vorfall mit Schockanruf.

Schockanruf in Uhlenhorst: Hamburger wurde um mehr als 200.000 Euro betrogen

Am 6. August 2018 sollen ihre Mittäter sich telefonisch beim 87-jährigen Geschädigten S. aus Uhlenhorst gemeldet und sich als Kriminalbeamte Wagner und Westermann vorgestellt haben. Er sei angeblich Opfer eines Einbruchs geworden und sein Wertpapierdepot bei der Bank sei in Gefahr.

Die Aufforderung: Der Senior soll seine 210.000 Euro Guthaben abheben und in einer Mülltonne deponieren. Der 87-Jährige kommt der Aufforderung nach – und die Angeklagten sollen das Geld noch am selben Tag eingestrichen haben. Danach soll das Geld dem Drahtzieher der Aktion in Bremen überbracht worden sein.

Landgericht Hamburg: Trickbetrüger fordern weitere 225.000 Euro vom Opfer

Die Geldsumme von mehr als 200.000 Euro soll den Tätern jedoch nicht gereicht haben. Nur wenige Tage später erhielt der 87-Jährige einen weiteren Anruf, er solle weitere 225.000 Euro an die vermeintlichen Polizeibeamten übergeben.

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Eine aufmerksame Nachbarin und der Senior gingen diesmal jedoch nur zum Schein auf die Forderung ein und meldeten den Schockanruf der Polizei. Die Angeklagten hätten den Senior bei dessen imitiertem Gang zur Bank beobachtet, hätten sich dann jedoch aus Angst vor einer Entdeckung zurückgezogen.