Hamburg. Am Dienstagmorgen ging ein Charterflug von Hamburg in den Mittleren Osten. Begleitet wurde das Vorhaben von einer Demonstration.
Nach der Abschiebe-Ansprache von Hamburgs Innensenator Andy Grote, ist am Dienstagmorgen gegen 10 Uhr ein Charterflug vom Flughafen in Fuhlsbüttel mit 17 Menschen nach Bagdad in den Irak gestartet, wie ein Sprecher des Amts für Migration in Hamburg auf Anfrage sagte.
Abendblatt-Informationen zufolge war der Hangar extra dafür abgesperrt worden. Begleitet wurde die Aktion von einer vorab angekündigten Protestaktion.
Flughafen Hamburg: Protest gegen Rückführung in den Irak
Gegenüber dem Abendblatt bestätigte die Polizei Hamburg die Demonstration mit dem Tenor „Right to stay, right to move: gemeinsam gegen Abschiebung“. Anmelder der Protest-Veranstaltung war „Stoppt Deportation Hamburg“. Vorab erwartet wurden 20 bis 30 Teilnehmende. Vor Ort erschienen waren dann aber deutlich weniger Teilnehmer.
In der Spitze waren es am Ende nur 15 Personen, wie Thilo Marxsen von der Pressestelle der Polizei Hamburg sagte. Die Anwesenden hatten sich an Terminal 1 positioniert und mit Plakaten und Sprüchen wie „Migration ist ein Menschenrecht“ auf sich aufmerksam gemacht. Gegen kurz vor 11 Uhr löste sich die Versammlung auf.
Rückführung in den Irak über Flughafen Hamburg – Schleswig-Holstein gab Auftrag
Obwohl der Flug von Hamburg aus startete, kam die Anordnung zur Rückführung in den Irak aus Schleswig-Holstein und weiteren sechs Bundesländern. Konkrete Angaben dazu, welche Länder daran beteiligt waren, konnte Wolfgang Kossert, Pressevertreter des Landesamts für Zuwanderung und Flüchtlinge Schleswig-Holstein, auf Nachfrage nicht machen.
Ebenfalls unklar ist, wie hoch die entstandenen Kosten für den Flug sind. Charterflüge seien allerdings oft günstiger als der Einzelflug in einer normalen Maschine, so Kossert. Abendblatt-Informationen zufolge sollen die Beteiligten unter Begleitung der Bundespolizei in einem Bus bis zum Flugzeug gefahren worden sein. Hinter ihnen soll anschließend das Tor des Hangars geschlossen worden sein. Darüber hinaus sei es „bei Charterflügen üblich, dass spezielle Teams der Bundespolizei im Flugzeug mitfliegen.“
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Dass die Geflüchteten allerdings ausgerechnet in ein Flugzeug der Fluggesellschaft „Freebird Airlines“ mit großem „Freebird“-Aufdruck einstiegen, sei reiner Zufall gewesen. „Da haben wir keinen Einfluss drauf. Grundsätzlich ist es so, dass sich Fluggesellschaften an Ausschreibungen zu Charterflügen beteiligen.“ Ein Bezug zwischen den dann geschickten Flugzeugen und etwaigen Beschriftungen lasse sich daher nicht herstellen, so Kossert.