Hamburg. Eigentlich sollte es bereits 2019 losgehen. Warum dann noch einmal umgeplant werden musste – und wie der aktuelle Stand aussieht.

Es gibt oft Staus, die Fußwege sind schmal, und Radfahrer haben hier, im Herzen Eppendorfs, besonders wenig Platz. Außerdem sind die Wegebeziehungen am Eppendorfer Marktplatz unübersichtlich und oft umständlich. Schon seit 2017 laufen Planungen zu seiner Umgestaltung, die eigentlich 2019 beginnen sollte. Doch erst kürzlich wurde die sogenannte Schlussverschickung, also das endgültig abgestimmte Konzept, vom zuständigen Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) mit sämtlichen geplanten Maßnahmen im Bezirk Hamburg-Nord vorgestellt.

Dass es so lange gedauert hat, liegt unter anderem am vergangenen Regierungswechsel. Denn 2020, kurz nach der damaligen Schlussverschickung, wurde die mit viel Bürgerbeteiligung erstellte Variante noch einmal in Teilen an die Ziele der Mobilitätswende und die Vereinbarungen des Radentscheids angepasst Unter anderem wurden geplante Radfahrstreifen in Mittellage rückgängig gemacht und das gesamte Projektgebiet um 165 Meter vergrößert.

Eppendorfer Marktplatz in Hamburg: Umgestaltung soll 2025 beginnen

Zudem wurde der Bereich in zwei Teile geteilt. Abschnitt 1 umfasst nun die im Planungsgebiet liegenden Straßenabschnitte der Martinistraße, den Anschluss zur Schottmüllerstraße, den Knotenpunkt zur Eppendorfer Landstraße, den Eppendorfer Marktplatz, die Ludolfstraße und die Heinickestraße. Abschnitt 2 enthält den Knotenpunkt Kellinghusenstraße/ Ludolfstraße/ Hudtwalckerstraße und die Kellinghusenstraße bis zum Schrammsweg und ist nicht Teil der aktuellen Schlussverschickung.

Beginnen sollen die Arbeiten im ersten Abschnitt 2025. Der Fokus liegt hier auf Verbesserungen für den Radverkehr. So werden überwiegend 2,25 Meter breite und teils durch Projektionselemente geschützte Radfahrstreifen angelegt oder die Radwege auf die Busspuren gelegt. Darüber hinaus ist die Optimierung (Verlängerung) der Bushaltestellen sowie deren Wartebereiche geplant. Für Fußgänger sollen die Querungsmöglichkeiten verbessert und für alle Verkehrsteilnehmer der Übergang von der Ludolfstraße in die Heinickestraße vereinfacht werden.

Umgestaltung soll Konflikte zwischen Radfahrern und Fußgängern entschärfen

Ziel der Planung ist es insbesondere, die wegen der beengten Platzverhältnisse häufig auftretenden Konflikte zwischen Radfahrern und Fußgängern zu entschärfen, damit die Verkehrssicherheit zu erhöhen und durch den Ausbau der Haltestellen und Verbesserungen für den ÖPNV ein nahezu barrierefreies Umfeld zu schaffen.

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Rund eineinhalb Jahre dauert die Umgestaltung. 225 Meter neue Radwege oder Radfahrstreifen sind geplant, die teilweise auch den unzureichenden Bestand ersetzen. Vorhandene Gehwege werden verbreitert und barrierefrei gestaltet. Außerdem entstehen vier neue Fußgängerampeln an den Kreuzungen Heinickestraße/Hahnemannstraße, Eppendorfer Marktplatz/Heinickestraße sowie in der Ludolfstraße auf Höhe der Kita und südlich der Bushaltestelle Eppendorfer Marktplatz auf Höhe des Edeka-Supermarktes.

Hamburg-Eppendorf: 31 Parkplätze und 13 Bäume müssen für die Umgestaltung weichen

Darüber hinaus gibt es Änderungen für Autofahrer: Am Eppendorfer Marktplatz dürfen künftig nur noch Busse Richtung Norden fahren. Im gesamten Bereich wird der Parkraum überarbeitet: In den betroffenen Straßenabschnitten und am Eppendorfer Marktplatz werden durch den Umbau insgesamt 31 Parkplätze wegfallen – dafür aber sechs weitere Ladezonen und 64 zusätzliche Fahrradbügel entstehen.

Außerdem müssen im Rahmen der Gesamtmaßnahme 13 Bäume gefällt werden – darunter auch die „Friedenseiche“ im Bereich der zentralen Bushaltestelle. Eine neue „Friedenseiche“ soll ein Stück weiter, etwa 2 Meter vom jetzigen Standort entfernt, angepflanzt werden. Insgesamt sieht das Konzept die Anpflanzung von 14 neuen Bäumen vor. Die Bestandsbäume werden während der Baumaßnahmen durch einen Experten überwacht.