Hamburg. Im Herzen Eppendorfs herrschen derzeit für alle Verkehrsteilnehmer schlechte Bedingungen. Das soll sich ändern. Was geplant ist.

  • Seit 2017 wird die Umgestaltung des Eppendorfer Marktplatzes geplant.
  • Nachdem noch einmal umgeplant wurde, stehen die konkreten Maßnahmen jetzt fest.
  • Geplant sind Verbesserungen für alle Verkehrsteilnehmer, aber es fallen auch Parkplätze weg.

Der Umbau des Eppendorfer Marktplatzes sollte eigentlich 2019 beginnen. Weil noch einmal umgeplant wurde, steht das endgültige Konzept für die neue Verkehrsführung im Herzen von Hamburgs beliebtem Stadtteil aber erst jetzt fest. Im kommenden Jahr beginnen die Baumaßnahmen, die eineinhalb Jahre dauern sollen. Das Abendblatt stellt vor, was konkret geplant ist.

Hamburg: Eppendorfer Marktplatz – nach Umbau Radfahrstreifen in der Ludolfstraße

In der Ludolfstraße entstehen in beide Richtungen Radfahrstreifen am Fahrbahnrand, die an die Bestandsradwege angeschlossen werden. Um zwei Bäume vor der Hausnummer 19 erhalten zu können, wird der Radfahrstreifen dort über eine kurze Distanz als Radweg geführt. In Bereichen ohne Grundstückszufahrt und außerhalb von Einmündungen ist ein 30 Zentimeter breites Protektionselement geplant, um Radfahrer vor dem Autoverkehr zu schützen.

Die Anzahl der Fahrspuren für den Autoverkehr bleibt trotz der neu angelegten Radfahrstreifen gleich, weil eine angepasste Ampelschaltung die vorhandenen Busspuren überflüssig macht. In Höhe Hahnemannstraße im Süden wird eine Ampel für Fußgänger und Radfahrer eingerichtet. Am Übergange Ludolfstraße/ Lokstedter Weg/ Eppendorfer Landstraße wird ebenfalls ein Radfahrstreifen mit Protektion errichtet.

Eppendorfer Marktplatz: Nur noch Busse dürfen hier künftig Richtung Norden fahren

In der Heinikestraße entfällt in Richtung Westen eine Spur für Busse und Autos und schafft so Platz für einen Radweg. Auch in Fahrtrichtung Osten ist ein Radfahrstreifen geplant. An beiden Enden der Straße werden neue Fußgängerampeln geschaffen, auf der Südseite wird ein Stück Parkstreifen zur Ladezone.

Am Eppendorfer Marktplatz bleiben die beiden Fahrbahnen und die Mittelinsel erhalten. Nach Norden dürfen künftig aber nur noch Busse fahren, die sich ihre Spur mit dem Radverkehr teilen. Auf beiden Fahrbahnseiten werden Längsparkplätze angelegt: acht auf der Westseite (darunter ein Behindertenparkplatz), sechs auf der Ostseite. Sie sind tagsüber als Ladezone vorgesehen.

Für die Erreichbarkeit der Parkplätze wird ein Wendehammer südlich der Mittelinsel hergestellt. Diese wird breiter, weil hier die Parkplätze in Fahrtrichtung Süden entfallen. Auf der so gewonnenen Fläche sollen drei Bäume gepflanzt werden und eine StadtRad-Station entstehen.

Eppendorfer Landstraße wird für Umgestaltung in drei Abschnitte unterteilt

Die Eppendorfer Landstraße wird für den geplanten Umbau in drei Abschnitte unterteilt:

  • Der erste verläuft parallel zum Eppendorfer Marktplatz und bleibt, wie er ist. Lediglich in den Anschlussbereichen wird sich etwas ändern. Im Norden (Einmündung Ludolfstraße) sind eine 14 Meter lange Ladezone und eine Aufleitung auf den Radweg geplant. Im Süden (Einmündung Martinistraße) wird der Anschluss an einen neuen, geschützten Radfahrstreifen hergestellt, der auf einer der beiden vorhandenen Rechtsabbiegespuren verläuft.
  • Der zweite Abschnitt umfasst den Knotenpunkt Martinistraße/ Eppendorfer Landstraße. Hier wird eine zusätzliche Fußgängerampel, die auch Radfahrer nutzen können, die Erreichbarkeit des Bushaltestellenbereichs verbessern. Dieser wird zudem vergrößert. Unter anderem entstehen Bussonderfahrstreifen mit integrierten Radfahrstreifen sowie im weiteren Verlauf ein etwa 30 Meter langer geschützter Radfahrstreifen. Dafür fallen vorhandene Park- und Ladeflächen weg. Auch die „Friedenseiche“ kann nicht erhalten werden, wird aber durch einen neuen Baum in unmittelbarer Nähe ersetzt
  • Im dritten Abschnitt, parallel zum Wolfgang-Borchert-Park, wird der Radverkehr in Richtung Norden auf einen rot markierten Radfahrstreifen geführt. Um diesen anlegen zu können, entfallen eine Geradeausspur für Autofahrer sowie drei Schrägparkplätze. Außerdem werden Fahrradbügel angelegt und zwei Bäume gepflanzt. Durch den Wegfall des alten Radwegs wird die Gehwegfläche erweitert. In Richtung Süden fährt der Radverkehr entweder im Mischverkehr oder auf dem nicht benutzungspflichtigen Radweg.

Hamburg-Eppendorf: In der Martinistraße wird neue Fußgängerampel aufgestellt

In der Martinistraße entfällt im östlichen Teil ein Linksabbiegestreifen in die Schottmüllerstraße sowie die Mittelinsel. Links und rechts der Fahrbahn werden rot markierte Radfahrstreifen angelegt. Am Knotenpunkt Martinistraße West/ Schottmüllerstraße/ Erikastraße entfallen die beiden vorhandenen Mittelinseln zur Querung des Fußverkehrs. Stattdessen wird eine Fußgängerampel aufgestellt. Die Querungsstelle in der Martinistraße wird um etwa 15 Meter nach Westen verschoben.

Westlich des Planungsgebietes schließt in der Martinistraße eine Baumaßnahme des Bezirksamtes Nord an, die nach aktuellem Stand Mischverkehr (also eine von Rad- und Autoverkehr genutzte Fahrbahn) vorsieht. Zeitgleich zur Baumaßnahme Eppendorfer Marktplatz werden durch den Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) Radfahrstreifen in der Schottmüllerstraße eingerichtet.