Hamburg. Das erst Anfang Februar eröffnete Groß Borsteler Herzstück kam gut an – doch nicht bei allen. Bereits im Vorhinein brodelte es.
Für die Bewohner von Groß Borstel ist es ein Schock, und die Nachricht verbreitet sich derzeit rasend schnell: Das erst vor vier Wochen feierlich eröffneteKulturcaféGroß Borsteler Herzstück der Hamburger Gastronomin Alexandra Lübeck muss mit sofortiger Wirkung schließen.
Durch einen Beschluss in einem Eilverfahren des Hamburgischen Verwaltungsgerichtes darf das Kulturcafé im Stavenhagenhaus bis auf Weiteres nicht öffnen. Die nicht öffentliche Begründung hierfür soll sein, dass ihr die Konzession entzogen wurde.
Groß Borstel: Café im Stavenhagenhaus nach gerichtlicher Anordnung geschlossen
Die Nachricht gleicht einer Farce, wurde doch im Vorwege jahrelang über dieses Thema diskutiert. Nach Abendblatt-Informationen vermutet man im Stadtteil, dass zwei Anwohner, die sich bereits bei der öffentlichen Anhörung im November deutlich gegen ein Café ausgesprochen hatten, geklagt haben sollen.
Bezirksamtsleiter Michael Werner-Boelz (Grüne) äußert sich zur vorübergehenden Schließung des Cafés: „Ich bedauere sehr, dass dem großen Wunsch der Menschen in Groß Borstel nach einem zentralen Treffpunkt für Kultur und Vereinsleben aufgrund einer Nachbarschaftsklage zunächst nicht entsprochen werden kann. Das ist noch keine Entscheidung in der Hauptsache. Ich hoffe auf eine Entscheidung im Sinne des Stadtteils.“
Der Ausgang des Hauptsacheverfahrens vor dem Verwaltungsgericht Hamburg bleibe abzuwarten. Klar ist, dass dies keine finale Entscheidung sei.
Stavenhagenhaus: Café ist teil des städtischen RISE-Programms
Das Kulturcafé, welches sich als Schlüsselprojekt etabliert hat und eine zentrale Rolle im städtischen RISE-Gebietsentwicklungsprogramm für Groß Borstel spielt, wurde somit gestoppt. Die ursprüngliche Gaststättenerlaubnis sah Betriebszeiten von Donnerstag bis Sonnabend von 9.30 Uhr bis maximal 22 Uhr und am Sonntag von 9.30 bis 17 Uhr vor.
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Seminare und Trauungen seien von dem Gerichtsbeschluss nicht betroffen und könnten auch weiterhin im Stavenhagenhaus durchgeführt werden, heißt es vonseiten des Bezirksamts. Doch woher dann die Getränke zum Anstoßen oder die Verpflegung der Teilnehmer kommt, wird nicht weiter erklärt.