Hamburg. Fahrkartenkontrolle eskaliert am Bahnhof Friedrichsberg. Die Folge sind mehr als 60 ausgefallene und verspätete Züge.

Für die leidgeprüften Passagiere der S-Bahn Hamburg war es wieder mal eine Geduldsprobe: Zwischen 13.50 und 16 Uhr ging am Donnerstag auf der Linie S11 quer durch die Stadt so gut wie gar nichts mehr. Mehr als 60 Züge fielen aus oder hatten Verspätung.

Der Grund war diesmal nicht – oder zumindest nicht nur – der erneut gesperrte Citytunnel und der damit verbundene Ausweichverkehr über den Dammtorbahnhof, sondern ein renitenter Gleisgänger am Bahnhof Friedrichsberg, wie die Bundespolizei am Freitag mitteilte.

S-Bahn-Chaos: Mann springt ins Gleis und wirft mit Steinen

Gegen 13.50 Uhr war der 27-Jährige auf die Gleise gesprungen und hatte dann mehrere Schottersteine in Richtung von Kontrolleuren der Deutschen Bahn geworfen. Diese hatten ihn zuvor in einem Zug der Linie S11 ohne Fahrschein erwischt und zum Aussteigen gezwungen.

Die DB-Mitarbeiter riefen die Polizei. Als die ersten Bundespolizisten eintrafen, flüchtete der 27-Jährige auf den Gleisen Richtung Barmbek und versuchte, sich unter einer Brücke zu verstecken.

S-Bahn-Chaos: Gleisgänger hatte auch Diebesgut bei sich

Die Beamten entdeckten den Beschuldigten und brachten ihn gefesselt zur S-Bahnstation zurück und dann zum Revier im Hamburger Hauptbahnhof.

Bei einer Durchsuchung stellte sich heraus, dass der polizeilich bekannte Mann auch noch ein vermutlich gestohlenes Smartphone und eine geklaute EC-Karte bei sich hatte.

S-Bahn-Chaos: 88-Jähriger legte Zugverkehr in Bergedorf lahm

Die durch den Einsatz verursachten Streckensperrungen konnten gegen 14.30 Uhr zwar wieder aufgehoben werden, doch die Anschlussverspätungen und Ausfälle zogen sich bis 16 Uhr hin.

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Erst zu Beginn der Woche hatte ein 88-Jähriger den Zugverkehr im Raum Bergedorf lahmgelegt, weil er ebenfalls ins Gleis gesprungen war. Er gab an, doch nur Pfandflaschen sammeln zu wollen.