Hamburg. Am Eppendorfer Weg in Hoheluft verkauft David Zion Toblerone, Ovomaltine und Schweizer Käse. Warum die Hamburger so darauf stehen.

Das weiße Kreuz auf rotem Grund ist unübersehbar. Was der Laden „Der Schweizer in Hamburg“ am Eppendorfer Weg verkauft, ist auch keine Überraschung. David Zion bietet in Hoheluft-Ost Lebensmittel aus der Schweiz an, die sonst in Hamburg nicht oder nur schwer zu bekommen sind. In dem Stadtteil, dem sogenannten Kleinen Notting Hill Hamburgs, gibt es noch viele kleine Einzelhändler.

„In Hamburg leben 7200 Schweizer“, sagt der Ladeninhaber, der seit 30 Jahren in Deutschland lebt. Das sorge für genügend Kunden. Und er fügt hinzu: „Dazu kommen die vielen Hamburger, die ein Chalet in der Schweiz haben oder deren Kinder in St. Gallen studieren.“ Der 58-Jährige lacht, als er das sagt.

Hamburg-Hoheluft: Lebensmittel aus der Schweiz – der Geschmack der Alpen

Zions Liebe zur alten Heimat ist groß, die zu den dortigen Produkten auch. Die Schweiz habe viele Köstlichkeiten zu bieten, die seine Landsleute davor in Hamburg vermisst hätten, oder die die Hanseaten aus dem Urlaub kennen, sagt er. Zion ist im Hauptberuf selbstständiger Unternehmensberater und arbeitet nach eigenen Angaben unter anderem für eine große Berliner Klinik.

Vor zwei Jahren hat er das Feinkostgeschäft mit einem bunten Sortiment eröffnet. Viele Lebensmittel sind in Deutschland wenig bekannt. „Dörrbohnen beispielsweise sind typisch. Sie werden in Wasser eingeweicht“, erklärt der Ladeninhaber. Hierzulande werden grüne Bohnen meist tiefgekühlt oder als Konserve im Glas oder in der Dose angeboten. Auch Pizzoccheri hat Zion im Angebot, das sind Teigwaren aus Buchweizen- und Weizenmehl für typische Schweizer Gerichte.

In der Schweiz der Renner und bei Hamburgern beliebt: Schweizer Produkte wie Dörrbohnen, Maronencreme und Pizzoccheri, eine Pastaart.
In der Schweiz der Renner und bei Hamburgern beliebt: Schweizer Produkte wie Dörrbohnen, Maronencreme und Pizzoccheri, eine Pastaart. © Elisabeth Jessen

In der Schweiz gibt es Leberwurst aus der Tube – und am Eppendorfer Weg

Weitere beliebte Produkte: Vermicelles, eine typisch schweizerische Maronencreme, oder Leberwurst aus der Tube von Le Parfait (auch als vegetarisches Produkt im Angebot). Neben unterschiedlichsten Schweizer Schokoladen gibt es auch echte (!) Schweizer Toblerone mit Milch von Schweizer Kühen – und dem Matterhorn auf der Verpackung. Schokolade und Waffeln nehmen viel Platz ein in den Regalen.

Auch Ovomaltine ist im Angebot, obwohl es dafür auch in Deutschland eine Produktion gibt. Allerdings gebe es da einen gewaltigen Qualitätsunterschied, versichert Zion, der seine Ovomaltine direkt aus der Schweiz bezieht: „Dort besteht Ovomaltine zu 65 Prozent aus Gerstenmalz, und es wird kein weißer Zucker genutzt. In Deutschland ist viel Zucker enthalten.“

Schweiz in Hoheluft: Raclette und Käsefondue sind auch im Sommer erhältlich

Und natürlich liegt in den Kühlschränken Schweizer Käse. „Ich verkaufe Raclette-Käse und Käsefondue auch im Sommer. Denn auf der Alm wurde Raclette immer im Sommer gegessen, auch wenn das hier eher im Winter üblich ist“, sagt Zion. Dazu bietet er auch die passenden Getränke, denn er hat ein großes Sortiment an Weinen und Schnäpsen aus seiner Heimat.

In dem Lebensmittelladen „Der Schweizer in Hamburg“ am Eppendorfer Weg 268 werden Produkte aus der Alpenrepublik verkauft.
In dem Lebensmittelladen „Der Schweizer in Hamburg“ am Eppendorfer Weg 268 werden Produkte aus der Alpenrepublik verkauft. © Elisabeth Jessen

Lebensmittel aus der Schweiz soll es auch auf dem Isemarkt in Hamburg geben

Um noch bekannter zu werden, überlegt Zion, sich mit einem österreichischen Anbieter zusammenzutun und mit diesem gemeinsam auf dem Isemarkt in Harvestehude österreichische und schweizerische Produkte anzubieten.

Zion, der im Laden am Eppendorfer Weg 268 von seiner Frau und gelegentlich auch von seinen beiden Töchtern unterstützt wird, sagt stolz: „Das Geschäft trägt sich von Anfang an.“ Aber es wäre auch ein Armutszeugnis, wenn er das als Unternehmensberater nicht hingekriegt hätte, meint er. „Der Zuspruch ist sehr gut. Die Schweiz hat eben ein sehr gutes Image.“ Weil er vieles in kleiner Stückzahl selbst importiert, sind die meisten Produkte eher hochpreisig. Aber das kennen Schweiz-Urlauber ja.