Hamburg. Altonas Bezirksamtschefin und ADAC-Sprecher diskutieren über Fahrtüchtigkeitstests und Teilhabe. Interessierte können dabei sein.

Sind ältere Menschen ein Verkehrsrisiko? Oder ist das Autofahren ein wichtiger Teil der Selbstbestimmung? Soll es für ältere Verkehrsteilnehmer ab einem bestimmten Alter verpflichtende Tests geben? Dazu gab es auch nach den diversen Unfällen an der Waitzstraße in Groß Flottbek immer wieder Diskussionen.

Wie Teilhabe und Verkehrssicherheit zusammenpassen, darüber reden nun Altonas Bezirksamtsleiterin Stefanie von Berg (Grüne), die eine klare Meinung vertritt, und Christian Hieff, Sprecher des ADAC Hansa e.V bei einer Veranstaltung der Stiftung Anscharhöhe am kommenden Montag (19. Juni) um 17 Uhr in Eppendorf.

Ältere Autofahrer am Steuer – sind sie ein Verkehrsrisiko?

Stefanie von Berg hat sich klar positioniert. „Die allgemeine Verkehrssicherheit und das Recht auf körperliche Unversehrtheit aller Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer sind wichtige Güter und stehen für mich – und hoffentlich auch für die Mehrheit der Gesellschaft – über den Interessen einzelner“, sagt sie.

„Daher setze ich mich schon seit längerem dafür ein, dass nicht nur verpflichtende Rückmeldefahrten für Menschen ab 70 eingeführt werden, sondern auch dafür, dass wir an Konzepten für eine selbstbestimmte Mobilität im Alter arbeiten – auch ohne Auto.“

In der Waitzstraße in Groß Flottbek kommt es immer wieder zu Unfällen beim Einparken. Die Einkaufsstraße ist besonders bei älteren Mitbürgern aus den Elbvororten beliebt.
In der Waitzstraße in Groß Flottbek kommt es immer wieder zu Unfällen beim Einparken. Die Einkaufsstraße ist besonders bei älteren Mitbürgern aus den Elbvororten beliebt. © Michael Arning | Michael Arning

ADAC gegen verpflichtende Tests für ältere Autofahrer

Der ADAC ist gegen eine Verpflichtung. Christian Hieff sagt: „Älteren Autofahrern zu unterstellen, dass sie ein potenzielles Sicherheitsrisiko sind, ist diskriminierend und falsch. Menschen ab 65 Jahren verursachen 17,4 Prozent der Unfälle mit Personenschaden, während ihr Bevölkerungsanteil bei 22 Prozent liegt.“

Tobias Nowoczyn, Vorstand der Stiftung Anscharhöhe gibt im Vorfeld zu bedenken: „Auto heißt für viele ältere Menschen auch Autonomie. Gleichzeitig darf die Sicherheit nicht auf der Strecke bleiben. Mit der Diskussionsveranstaltung möchte die Stiftung Anscharhöhe Wege suchen, beides diskriminierungsfrei unter einen Hut zu bekommen.“

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Ort: Stiftung Anscharhöhe, Gemeindesaal St. Anschar, Tarpenbekstraße 115, 20251 Hamburg. www.anscharhoehe.de