Hamburg. Erneut hat die Gewerkschaft Beschäftigte aufgefordert, ihre Arbeit niederzulegen. Wann es am Airport zum Ausstand kommen könnte.

Die Gewerkschaft Ver.di hat Beschäftigte des Hamburger Flughafens erneut dazu aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. Der Warnstreik soll mit der Nachtschicht von diesem Mittwoch auf Donnerstag (22. auf 23. März) beginnen und 24 Stunden andauern.

Betroffen sind Mitarbeitende aus allen Bereichen des Flughafens: Personal der Flughafengesellschaft, Beschäftigte aus den Bereichen Instandhaltung, IT-Technik, Parkraumbewirtschaftung und Bordkartenkontrolle sowie die Tarifbeschäftigten der Bundespolizei.

Sie alle fallen unter den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes oder sind an diesen gekoppelt. Bis heute gilt für die Mitarbeitenden der Notlagentarif aus der Coronapandemie. Er wurde bisher nicht wieder ausgesetzt, sieht jedoch Gehaltseinbußen und spätere Gehaltserhöhungen vor.

Tarifstreit: Beschäftigte am Hamburger Flughafen streiken erneut

„Auch die Kolleginnen und Kollegen, die am Flughafen zu Bedingungen des öffentlichen Dienstes arbeiten, haben den Laden während der Corona-Zeit am Laufen gehalten. Dennoch sollen sie ihren Lohn erst später erhalten“, sagt Lars Stubbe, zuständiger Gewerkschaftssekretär für den Flughafen bei Verdi Hamburg.

Und weiter: „Kollegen, die für die Gebäudesicherheit am Flughafen zuständig sind, gehören zu den unteren Einkommensgruppen. Deswegen stehen diese Kolleginnen und Kollegen hinter den ver.di-Forderungen und beteiligen sich an den Streiks.“ Mit einem „Netz an Tochterfirmen“ verhindere der Flughafen laut Stubbe bislang tarifliche Verbesserungen.

Treffpunkt der Streikenden ist am Donnerstag um 8.45 Uhr an der Rathausschleuse am Hamburger Rathausmarkt. Dort beginnt um 9 Uhr die Demonstration.

Warnstreik: Flughafen will Normalbetrieb aufrechterhalten

Welche Auswirkungen der Streik auf Fluggäste hat, blieb am Dienstagabend offen. „Am Hamburger Flughafen setzen wir alles daran, am Donnerstag den Normalbetrieb für unsere Passagiere aufrechtzuerhalten. Unregelmäßigkeiten, zum Beispiel Verzögerungen in den Abläufen, sind jedoch nicht gänzlich auszuschließen. Sobald größere Einschränkungen zu erwarten sind, werden wir darüber zum Beispiel auf der Website www.hamburg-airport.de und unseren Social-Media-Kanälen informieren“, teilte der Flughafen auf Abendblatt-Anfrage mit.

Am Hamburger Airport sind für Donnerstag rund 252 Flüge (125 Abflüge und 127 Ankünfte) mit 31.000 Passagieren geplant. Ver.di fordert für Beschäftigte im Öffentlichen Dienst 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr, sowie eine unbefristete Übernahme und 200 Euro mehr für Auszubildende. Erst am vorvergangenen Montag hatte es am Hamburger sowie an weiteren Flughäfen Warnstreiks gegeben. Fast alle Flüge fielen aus.