Hamburg . Ver.di ruft ab Donnerstag zu Warnstreiks auf – mehrere Tage lang. Wo besonders starke Auswirkungen zu erwarten sind.

Krankenhäuser, Elbkinder-Kitas, Stadtreinigung: Bei diesen Einrichtungen und in weiteren Bereichen ist am Donnerstag in Hamburg mit weitreichenden Einschränkungen zu rechnen. Grund dafür ist ein erneuter Streik-Aufruf der Gewerkschaft Ver.di. Dieser richtet sich an alle Hamburger Beschäftigten und Auszubildenden im Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes.

Der ganztägige Warnstreik findet unter dem Motto „Wir sind das Gold der Stadt“ statt. Ver.di rechnet mit mehreren Tausenden Beschäftigen, unter anderem aus den Asklepios Krankenhäusern, dem Universitätsklinikum Eppendorf, den Elbkinder Kitas, der Stadtreinigung, der Hamburg Port Authority (HPA) und der Staatsoper.

Streik in Hamburg: Drei Tage Warnstreik in Krankenhäusern

Besonders starke Auswirkungen sind in den Asklepios Kliniken und am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) zu erwarten. Denn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind auch am Freitag zu Warnstreik aufgerufen.

Zusätzlich ruft auch der Marburger Bund – der Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands – zum Warnstreik am Dienstag auf. Hier sind nach Angaben des Verbandes zusätzlich zu den genannten Häusern auch die Helios Kliniken betroffen.

Der Marburger Bund fordert ebenfalls eine Anpassung der Gehälter in Höhe der zusammengenommenen Inflationsentwicklung seit der vergangenen Gehaltserhöhung im Oktober 2021 und eine zusätzliche Gehaltserhöhung um 2,5 Prozent. In Hamburg ist die Mehrheit der im Krankenhaus angestellten Ärztinnen und Ärzte von den Tarifverhandlungen mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände direkt betroffen.

Mitarbeiter der Stadtreinigung streiken sogar vier Tage

Heftig trifft der Streik auch die Stadtreinigung. Nach Ver.di-Angaben wollen die Beschäftigen des Unternehmens bis einschließlich Sonntag streiken – also insgesamt vier Tage lang.

Das aktuelle Angebot der Arbeitgeber sieht bei 27 Monaten Laufzeit eine Erhöhung der Gehälter ab Oktober 2023 in zwei Schritten um insgesamt fünf Prozent vor, zusätzlich soll es eine Nettoeinmalzahlung von 2.500 Euro in zwei Raten geben.

Dazu Ver.di-Landesbezirksleiterin Sandra Goldschmidt: „Die Gehälter im öffentlichen Dienst sind seit Februar 2021 um 3,2 Prozent gestiegen, die Preise im gleichen Zeitraum um über 13 Prozent. Eine entsprechende Erhöhung ist deshalb unbedingt nötig, besonders für die Beschäftigten in niedrigen und mittleren Entgeltgruppen.“ Das vorliegende Angebot sei „absolut indiskutabel“. Die steigende Teilnahme an den Warnstreiks der letzten Tage zeige: „Die Beschäftigten lassen sich das nicht bieten und sind streikbereit.“

Streik in Hamburg: Was am Donnerstag geplant ist

Die Streikenden treffen sich am Donnerstag um 9 Uhr zur Kundgebung auf dem Rathausmarkt und werden ab 10 Uhr einen Demonstrationszug durch die Innenstadt zum Gewerkschaftshaus am Besenbinderhof veranstalten. Dort findet eine Abschlusskundgebung statt.