Hamburg. 24-Stunden-Streik hatte am Sonntagabend begonnen. Was Reisende am Dienstag beachten müssen. Alle Entwicklungen im Blog.

Am Sonntagabend hat am Hamburger Flughafen der 24-stündige Warnstreik begonnen. Alle 123 geplanten Starts für den Montag wurden abgesagt. Auch 55 der 121 Landungen wurden gestrichen.

Die Gewerkschaft Ver.di fordert für die bundesweit rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeberseite bietet bislang fünf Prozent mehr Geld in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von 2500 Euro.

Das Abendblatt hält Sie mit einem Blog zum Streik am Hamburger Flughafen auf dem Laufenden.

Hamburger Flughafen erwartet Dienstag wieder normalen Betrieb

Der Hamburger Flughafen erwartet für Dienstag wieder normalen Flugbetrieb."Weil Passagiere ihre wegen des Streiks gestrichenen Flüge umgebucht haben, können einzelne Flüge stärker ausgelastet sein. Mit Einschränkungen ist jedoch nicht mehr zu rechnen", sagt Janet Niemeyer, Pressesprecherin am Hamburg Airport. Die Fluggesellschaften hätten dafür gesorgt, dass trotz des ver.di-Streiks Tausende Urlauber zumindest nach Hause kommen konnten. Fast die Hälfte der geplanten Ankünfte seien auch geflogen worden. Für den morgigen Dienstag sind mindestens 122 Starts und 122 Landungen am Hamburg Airport vorgesehen.

Fluggäste, die noch Fragen zu den Auswirkungen des Streiks haben, werden gebeten, direkt Kontakt zu ihrer Fluggesellschaft aufzunehmen. Bei Fragen zu Ausfällen und Umbuchungen stehen die Hotlines der Fluggesellschaften (Flugplan & Airlines ab Hamburg - Hamburg Airport (hamburg-airport.de) oder der Reiseveranstalter zur Verfügung.

Streik am Flughafen Hamburg: 300 Beschäftigte bei Kundgebung

Von der Instandhaltung über die IT, die Parkraumbewirtschaftung und die Beschäftigten in Sicherheitsdiensten bis zu Kolleginnen und Kollegen der Passagierabfertigung – viele der rund 2000 aufgerufenen Mitarbeiter seien dem Streik Aufruf gefolgt, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Ver.di am Montagmittag.

„Mit Ausnahme derjenigen, die die Koffer bewegen, sind alle Bereiche aufgerufen gewesen.“ Bei der Kundgebung zum Warnstreik am Mittag seien rund 300 Menschen gezählt worden.

Reise zu EuroCup-Spiel: Anreise-Chaos für die Towers

Die Bundesliga-Basketballer der Veolia Towers Hamburg wollten am Montag zum EuroCup-Auswärtsspiel nach Tel Aviv fliegen, doch daraus wurde nichts. Ursprünglich war der Plan der Wilhelmsburger, über Warschau nach Israel zu reisen.

Auch die Bundesliga-Basketballer der Veolia Towers Hamburg sind vom Streik am Flughafen Hamburg betroffen.
Auch die Bundesliga-Basketballer der Veolia Towers Hamburg sind vom Streik am Flughafen Hamburg betroffen. © Witters

Nun haben die Hamburger für Spiel, das am Dienstagabend (19 Uhr) bei Hapoel Tel Aviv ausgetragen wird, eine Alternativ-Reiseroute herausgesucht. Per Zug geht es nach Amsterdam. Von dort reist das Team per Flugzeug nach Warschau, wo es nach einem kurzen Zwischenstop weiter nach Israel geht. Die Towers werden in der Nacht zum Dienstag gegen 3.45 Uhr in Tel Aviv ankommen.

Streik am Flughafen Hamburg: Ver.di-Kundgebung geplant

Die Gewerkschaft Ver.di plant am Montag um zwölf Uhr eine etwa zweistündige Kundgebung vor den Terminals. Dort will der stellvertretende Ver.di-Landesleiter Ole Borgard sprechen. Die Gewerkschaft rechnet mit 300 Teilnehmenden.

Flugreisende am Dienstag sollten mehr Zeit mitbringen

Am Dienstagmorgen soll der Flugverkehr am Hamburger Flughafen wieder den normalen Betrieb aufnehmen. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass die Flugreisenden am Dienstag Geduld mitbringen müssen. „Die Auslastung der Flüge wird sicher etwas höher sein. Es wird etwas voller werden. Deshalb raten wir den Reisenden, etwas mehr Zeit mitzubringen“, sagte Airport-Sprecherin Bromm.

Am Hamburger Flughafen ging am Montagmorgen gar nichts. Auch am Dienstag müssen sich die Passagiere noch auf Einschränkungen einstellen.
Am Hamburger Flughafen ging am Montagmorgen gar nichts. Auch am Dienstag müssen sich die Passagiere noch auf Einschränkungen einstellen. © dpa

Durch den Warnstreik ist auch der beliebte Vorabend-Check-In nicht möglich. Daher könnte es am Dienstag zu längeren Warteschlangen an den Schaltern der Fluglinien kommen.

Warum am Hamburger Flughafen am Montag doch Maschinen abheben

Die Hamburgerinnen und Hamburger, die in der Einflugschneise des Flughafen Hamburgs wohnen, dürften sich wundern. Trotz des 24-stündigen Warnstreiks werden im Verlauf des Tages Maschinen abheben. „Da ein Großteil der Landungen in Hamburg möglich sein werden, kann es sein, dass die Maschinen im Anschluss an einem anderen Airport gebraucht werden. Daher werden sie ohne Passagiere an Bord zu den jeweiligen Flughäfen fliegen. Daher wird man die eine oder andere Maschine über Hamburg sehen“, erklärte Flughafen-Sprecherin Bromm.

Condor und Eurowings verlegten insgesamt zehn Abflüge nach Rostock, Münster und Dortmund. Die Passagiere wurden den Angaben zufolge mit Bussen dorthin gebracht.

Flughafen Hamburg: Gähnende Leere in den Terminals

Es herrschte am Montagmorgen gespenstische Stille in den Terminals des Flughafen Hamburgs. „Von den 30.000 Reisenden waren am Morgen maximal eine Handvoll zum Flughafen gekommen. Es ist wirklich ausgesprochen ruhig. Wir gehen davon aus, dass das auch über den Tag so bleibt“, erklärte Flughafensprecherin Katja Bromm dem Abendblatt.

Am Hamburger Flughafen war es am Montagmorgen komplett ruhig. Der Warnstreik hatte bereits am Sonntagabend begonnen.
Am Hamburger Flughafen war es am Montagmorgen komplett ruhig. Der Warnstreik hatte bereits am Sonntagabend begonnen. © Imago Images

Die Fluglinien haben ihre Passagiere offenbar rechtzeitig und verlässlich informiert, sodass die Reisenden gar nicht erst zum Airport gefahren sind.