Hamburg. Die Geschäftsstraße wird zur Fahrradstraße umgebaut. Welche Maßnahmen geplant sind und was sie für den Autoverkehr bedeuten.

Für die Anwohner und Nutzer der Gertigstraße wird es jetzt noch einmal hart. Für den Umbau zur Fahrradstraße, der im Februar begonnen hat, war sie bislang in Fahrtrichtung Mühlenkamp eine Einbahnstraße. Jetzt wird sie ein paar Tage komplett gesperrt.

Der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) führt dort die notwendigen großflächigen Asphaltierungsarbeiten durch – wie angekündigt in den Sommerferien.

Verkehr in Hamburg: Gertigstraße wird für Umbau zur Fahrradstraße mehrmals gesperrt

Die erste Sperrung zwischen Barmbeker Straße und Mühlenkamp erfolgt am Montag, 8. August, von 10 Uhr bis 19 Uhr. Ein zweites Mal ist die Gertigstraße dann von Donnerstag, 11. August, 10 Uhr bis Freitag, 12. August, 15 Uhr voll gesperrt. Da laut LSBG für die Fräs- und Asphaltierungsarbeiten schweres Gerät erforderlich ist, dürfte es am Donnerstag auch laut werden. Am Freitag muss der Asphalt dann auskühlen.

Anwohnende wurden im Vorfeld informiert und gebeten, ihre Fahrzeuge zwischen dem 8. und dem 12. August außerhalb der Gertigstraße abzustellen. Für den An- und Ablieferverkehr der ansässigen Betriebe wird eine Ladezone in der Parktasche Barmbeker Straße vor Hausnummer 9 geschaffen.

Autos dürfen fahren – aber nur Tempo 30

An der beliebten Geschäftsstraße, an der auch viele kleine Restaurants angesiedelt sind, führte der Radweg bislang auf dem Bürgersteig, was oft zu Konflikten zwischen Fußgängern und Radfahrern führte. Künftig verlaufen Rad- und Fußverkehr deutlich voneinander getrennt, auch ist auf den neuen Fußwegen mehr Platz. Zudem werden die Einmündungen Forsmannstraße, Geibelstraße, Knickweg und Schinkelstraße neu gepflastert, was ebenfalls zu mehr Aufenthaltsqualität in der Gertigstraße beitragen soll.

Wenngleich der Radverkehr hier künftig Vorrang hat, erlaubt eine Zusatzbeschilderung auch, die Gertigstraße mit dem Auto oder dem Motorrad zu befahren – mit Tempo 30 aber langsamer als früher. Auch bei den Parkplätzen müssen Autofahrer Verzicht üben. Nach dem Umbau werden es nicht mehr 80, sondern nur noch gut 50 sein.

Dafür kommen aber mehrere Ladezonen für die Geschäfte, Fahrradbügel und eine Stadtrad-Station neu in die Gertigstraße. Im Vorfeld der Umbaus zur Fahrradstraße – die Gertigstraße ist Teil der Veloroute 13 – gab es eine lange Diskussion darüber, wie die dicht bebaute Straße am besten von Autos, Fahrrädern, Fußgängerinnen und Fußgängern genutzt werden kann. Dabei war auch Thema, ob nicht eine Tempo-30-Zone ausreicht.

Umbau wegen Corona zweimal verschoben

Der Umbau sollte ursprünglich im September 2020 starten, wurde aber zweimal verschoben. Das sollte den Gewerbetreibenden erlauben, sich von den coronabedingten Umsatzeinbußen erholen, bevor sie durch die Baustelle erneut beeinträchtigt werden. Ende September soll die neue Gertigstraße fertig sein.