Winterhude. Lärm, Staub, Stress: In dem Viertel ist es der dritte Abbruch seit 2013. Anlieger könnten enormer Belastung ausgesetzt werden.

Wenn es so läuft wie in der Vergangenheit, stehen den Anwohnern des Winterhuder Quartiers zwischen Mühlenkamp und Geibelstraße harte Zeiten bevor. Hier beginnt in diesen Tagen der Abriss des Bunkers am Kuhnsweg, verkündete jetzt ein Postwurfschreiben. Es ist das dritte Mal seit 2013, dass in dem dicht besiedelten Viertel ein Betonkoloss abgebrochen wird – was für die Anwohner enorme Belastungen durch Lärm, Staub und Erschütterungen bedeutet.

In der Forsmannstraße wie auch am Poßmoorweg mussten die Arbeiten seinerzeit mehrfach unterbrochen werden, weil Grenzwerte nicht eingehalten wurden. Mehr noch aber führten die Probleme, so massive Mauern überhaupt einzureißen, zu Verzögerungen. Am Poßmoorweg dauerten die mit einem Jahr angegebenen Abbrucharbeiten im Endeffekt zweieinhalb Jahre.

Bunker Winterhude: Dauer des Abrisses noch unklar

Am Kuhnsweg kommt hinzu, dass der Bunker unmittelbar an die benachbarten Altbauten grenzt. Nicht zu Unrecht fürchten Anwohner hier Schäden. Wie lange die Arbeiten am Kuhnsweg dauern, ist nicht bekannt. „Wir haben darüber keine Kenntnis“, heißt es aus dem Bezirksamt. Der Abriss solle aber in einem „möglichst schonenden Verfahren“ durchgeführt werden.

Da der Bunker in seiner wesentlichen Erscheinungsform erhalten bleiben soll, handele es sich zudem nur um einen Teilabbruch: Giebelwände, Sohlplatte und Bereiche der straßenseitigen Fassade bleiben stehen. Welche Nutzungen zukünftig im Bunker erfolgen sollten, konnte ebenfalls nicht beantwortet werden, da noch kein Bauantrag vorliegt.

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Bunker: Abriss

Ursprünglich hatte die Bezirksversammlung die Baugemeinschaft „Kunterbunker“ unterstützt, deren Konzept den Erhalt des alten Bunkers vorsah, sowie einen Mix aus Eigentumswohnungen und gefördertem Wohnraum und Räumen für kulturelle und soziale Nutzungen. Wie berichtet, entschied sich die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben als Eigentümerin dann aber für einen anderen Investor.

Mit dem habe es umfangreiche Gespräche gegeben, so Bezirkssprecherin Larissa Robitzsch. „In einem Letter of Intent (Absichtserklärung, d. Red) wurde mit dem Eigentümer vereinbart, dass im Erdgeschoss eine soziale und kulturelle, stadtteilbezogene Nutzung vorgesehen ist. Darüber sollen Mietwohnungen hergestellt werden, davon 50 Prozent öffentlich gefördert.“ Von den beiden Bäumen vor dem Bunker müsse einer erhalten bleiben.