Hamburg. Bahngäste sind genervt vom Kot, der auf den abgestellten Rädern landet. Die Bahn stellt sich stur, aber die Behörde will aktiv werden.
Es gleicht einer unendlichen Geschichten: Am Barmbeker Bahnhof ärgern sich seit Jahren viele Bahnnutzer über den Taubendreck, der den ganzen Tag über auf ihren unter der Brücke abgestellten Fahrrädern landet.
Beim Bezirksamt Hamburg-Nord nachgefragt, betont Behördensprecher Daniel Gritz nun, man könne massive Unterschiede zwischen der Situation unter den Gleisen der U-Bahn und denen der S-Bahn am Barmbeker Bahnhof feststellen, deren Zuständigkeiten der Hochbahn und der Deutschen Bahn unterliegen. An den Bauwerken der Hochbahngleise befinden sich Spikes, um die Tauben zu vertreiben, an den Pfeilern der S-Bahn-Gleise nicht.
Ex-Bezirksamtsleiter hat die DB mehrfach angeschrieben
Das Bezirksamt meint deshalb, dass unter dem Brückenabschnitt der Hochbahn „so gut wie kein Taubenkot zu finden ist“. Der ehemalige Bezirksamtsleiter Harald Rösler habe sich noch während seiner Amtszeit mehrfach in Briefen an den Vorstand der DB Netz AG in Frankfurt gewandt und darum gebeten, dass auch diese einen Beitrag zur Sauberkeit am Barmbeker Bahnhof leisten solle. Aber nichts geschah.
Bei allem Hin- und Hergeschiebe der Verantwortlichkeiten, bleibt nun aber einer auf der Strecke: Der Fahrradfahrer, der sein Rad nach der Arbeit sauber antreffen möchte – egal unter welchen Gleisen er es nun gerade abgestellt hat.
Bezirksamt will andere Lösungsmöglichkeiten überprüfen
Wer einmal genau hinschaut, wird auch schnell bemerken, dass Tauben schlau sind. Zwar sitzen die Vögel jetzt nicht mehr auf dem einen Brückenpfeiler, der für sie durch die Metallnägel unattraktiv geworden ist. Genug Platz auf den Querstreben der Brücke finden sie dennoch – und das sowohl auf Seiten der Hochbahn als auch auf Seiten der Deutschen Bahn.
Laut Bezirksamtssprecher Gritz hat die DB nun per Mail mitgeteilt, dass es ihr zurzeit nicht möglich sei, überhaupt eine entsprechende Attacke gegen die Tauben zu starten. Jedoch kündigte er an, dass das Bezirksamt nun andere Lösungsmöglichkeiten überprüfen werde. Viele Radfahrer halten die Verlegung der Fahrradbügel für eine der sinnvollsten Maßnahme. Ob das die Behörde das auch so sieht, bleibt abzuwarten.