Hamburg. Bezirkspolitik unterstützt die Petition des BUND und fordert ein früheres Ende des Flugverkehrs am Hamburg Airport.
Im Streit um die gestörte Nachtruhe am Flughafen Fuhlsbüttel hat sich die rot-grüne Koalition im Bezirk Wandsbek klar im Sinne der Fluglärmschützer positioniert. Sie forderte den Senat und den mehrheitlich der Stadt gehörenden Flughafen auf, „darauf hinzuwirken, dass das derzeitige Betriebszeitende von 23 Uhr vorverlegt wird und neue Regelungen zum Übergang vom Tagesbetrieb zur Nachtruhe entwickelt werden.“ Damit hat die Bezirksversammlung einen ursprünglich von der Links-Fraktion eingebrachten Antrag in abgeschwächter Form beschlossen. Die CDU enthielt sich der Stimme.
BUND und Fluglärmschützer aus neun Bürgerinitiativen und Lärmschutzvereinen hatten am Dienstag eine Petition mit 15.000 Unterschriften im Rathaus abgegeben. Sie wollen die Einhaltung der gesetzlichen Nachtruhe zwischen 22 und 6 Uhr auch in Fuhlsbüttel durchsetzen. Das hatte auch die Links-Fraktion im Bezirk gefordert.
Grüne sehen Wandsbeker Beschluss als ihren Erfolg
Derzeit wird regulär von 6 bis 23 Uhr geflogen. Im Übergang zum Nachtflugverbot ab 24 Uhr kommt es praktisch jeden Abend zu Flugbewegungen auch zwischen 23 und 24 Uhr.
„Dass wir mit der SPD gemeinsameine Unterstützung der Petition hinbekommen haben, ist ein schöner Erfolg für uns Grüne“, sagte Wandsbeks Grünen-Fraktionschef Dennis Paustian-Döscher. „Wir haben ein Zeichen gesetzt.“ Die Linkspartei unterstützte den Antrag, auch wenn er das Ende der abendlichen Flugbewegungen nicht für 22 Uhr verbindlich anstrebt, sondern aus Sicht der Linken "nur" vorverlegen will.
Die rot-grünen Fraktionschefs in der Bürgerschaft, Andreas Dressel (SPD) und Anjes Tjarks (Grüne), hatten bereits bei der Übergabe der Unterschriften am Dienstag vor dem Rathaus erklärt, dass sie eine Änderung der Betriebszeiten für Fuhlsbüttel ablehnen. Sie sehen allerdings durchaus Handlungsbedarf, weil ihrer Meinung nach schon die bestehenden Regelungen nicht eingehalten werden. Sie kündigten an, lärmabhängig an der Gebührenschraube drehen und den Fluggesellschaften klar machen zu wollen, dass verspätete Flieger auch mal nach Hannover oder Rostock umgeleitet werden könnten.