Die CDU setzt ihren Kampf gegen das Programm mit zwei Anträgen fort. Bisher hatte sie die Unterstützung der Grünen sicher. Doch die führen gerade Koalitionsverhandlungen mit der SPD.

Hamburg. Die CDU Hamburg-Nord setzt ihren Kampf gegen die Busbeschleunigung am Mühlenkamp fort. Zwei entsprechende Anträge will sie auf der konstituierenden Sitzung der Bezirksversammlung am morgigen Donnerstag einbringen. „Bei den Wahlen im Quartier haben wir wegen unseres Engagements in dieser Sache teilweise mehr als 50 Prozent der Stimmen erhalten", sagt der verkehrspolitische Sprecher Christoph Ploß. „Das sehen wir als Auftrag, weiter gegen das Senatsprogramm zu kämpfen.“ Andere Fraktionen und Gruppen in der Bezirksversammlung hätten bereits signalisiert, dass sie den Anträgen zustimmen wollen.

Zünglein an der Waage werden die Grünen sein. Auch sie hatten sich bislang gegen die meisten der geplanten Umgestaltungsmaßnahmen ausgesprochen, führen derzeit aber Koalitionsverhandlungen mit der SPD. „Wir erwarten, dass sie sich dennoch unserem Antrag anschließen und damit das demokratische Votum der Bezirkswahlen in die Tat umsetzen“, sagt Ploß.

Das hoffen auch Anwohner und Gewebetreibende aus dem Viertel – etwa Bettina Hagen vom Bistro „3Tageszeiten“ am Mühlenkamp, die sich für den Erhalt von zwei Bäumen und gegen die Einrichtung einer Verkehrsinsel einsetzt, oder Jens Meisel aus der Sierichstraße. „Wir haben das Thema viel unter Eltern und mit Nachbarn diskutiert – ein Großteil der geplanten Maßnahmen ist einfach widersinnig“, so Meisel. Das findet die CDU auch. In einem ersten Antrag spricht sie unter anderem gegen ein Abbiegeverbot in der Gertigstraße aus.

Verzichte man darauf, würde die Semperstraße nicht zur Durchfahrstraße werden und die Verkehrsführung in der Preystraße könne bestehen bleiben, so Ploß. Durch Haltemarkierungen auf der Fahrbahn könnte zudem verhindert werden, dass an der Bushaltestelle Gertigstraße zwei Bäume gefällt werden müssten. Wichtig wäre auch, dass zwischen Goldbekplatz und Poelchaukamp Schutzstreifen für Radfahrer entständen. Im zweiten Antrag geht es darum, die Busse ohne Baumaßnahmen zu beschleunigen – etwa durch das Aufstellen von Fahrkartenautomaten an allen Haltestellen, die Einführung eines elektronischen Tickets oder eine Optimierung der Ampelschaltungen.