Lautes Knallen in den Häusern: Bewohner befürchten, dass eine Veränderung der Grundwasserstände zur Beeinträchtigung der Standfestigkeit der umliegenden Gebäude führen könnte.
Hamburg. Sorgen um die Sicherheit in ihren Altbauten machen sich Bewohner an der Eppendorfer Landstraße: Nach Angaben der Initiative „Wir sind Eppendorf“ schrecken Anwohner immer wieder in der Nähe der Baustelle Eppendorfer Landstraße 97–109 durch lautes Knallen in ihren Häusern auf. Sie befürchten, dass während der Bauarbeiten zu lange und zu viel Grundwasser abgepumpt wurde, und dass eine Veränderung der Grundwasserstände zur Beeinträchtigung der Standfestigkeit der umliegenden Gebäude führen könnte.
Die Initiative sorgt sich um die Altbauten, die auf Holzpfählen stehen. Edith Aufdembrinke von „Wir sind Eppendorf“: „Fallen diese Pfähle auch nur eine Woche lang trocken, setzt ein Fäulnisprozess ein, der das Holz schädigt. Nach Trockenstand von ungefähr sechs Monaten sind die Pfähle so geschädigt, dass sie beginnen zusammenzubrechen.“ Die Holzpfähle, die Eppendorfs Altbauen tragen, beginnen durch Vernachlässigung von Bauvorschriften zu brechen, wirft Aufdembrinke Behörden und Investoren vor. Es werde zu viel Grundwasser für die Neubauten aus den Baugruben abgepumpt. Die Baustelle sei umgeben von Gebäuden mit Pfahlgründungen. Seit einem Jahr sind die Nachbarn beunruhigt. Bereits im Februar seien an vier Stellen rund um die Baustelle im Bereich der Haspa-Filiale am Eppendorfer Marktplatz Gehwegplatten unterspült worden.
Tatsächlich hatte der Bauherr zur Errichtung der Tiefgarage des Neubaus zwischen Eppendorfer Markt und Hahnemannstraße die Genehmigung erhalten, zwischen Ende 2012 und August 2013 Grundwasser aus der Baugrube abzupumpen und in die Alster zu leiten. Mehr als 540.000 Kubikmeter Grundwasser sind nach Behördenangaben eingeleitet worden. Schäden seien nicht gemeldet worden, heißt es in der Antwort auf eine Kleine Anfrage der grünen Bezirkspolitikerin Ulrike Sparr. Die Ursache für die Gehwegabsenkung war ein Schaden der dort verlaufenden Hausanschlussleitung. „Ein Zusammenhang mit der Grundwasserabsenkung besteht nicht“, heißt es.