Um die Wasserqualität zu verbessern und EG-Richtlinien einzuhalten, will der Bezirk einen Sandfang nördlich des Teiches bauen. Dafür müssen Bäume weichen. CDU kritisiert langsames Tempo beim Wasserschutz.
Hamburg. Der Bezirk Hamburg-Nord plant, in der Tarpenbek nördlich des Eppendorfer Mühlenteichs einen sogenannten Sandfang einzubauen, in dem Feststoffe hängen bleiben, so dass der Teich nicht so stark verschlammt. So soll eine EG-Wasserrahmenrichtlinie umgesetzt werden, nach der bis zum Jahr 2015 alle Oberflächengewässer in einem guten ökologischen und chemischen Zustand gebracht werden sollen.
Damit der Sandfang installiert werden kann, müssen allerdings 68 Bäume weichen. „Hier geht der Gewässerschutz vor“, sagte Katja Glahn aus dem Bezirksamt Hamburg-Nord. Die Bäume seien nach Einschätzung einer Gutachterin aber eher strauchartig und fielen nicht unter die Baumschutzverordnung. Sie werden bis Ende Februar gefällt.
„Diese Bäume müssen ersetzt werden“, fordert Christoph Ploß, umweltpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Bezirk Nord. Nach derzeitiger Planung soll das für 60 bis 70 Prozent der Bäume auch geschehen.
Ploß kritisierte, die Bezirke hätten bei den Maßnahmen zum Thema Wasserschutz bislang nicht genügend Tempo vorgelegt. „Die EG-Wasserrahmenrichtlinie ist am 22.12.2000 in Kraft getreten und soll bis zum Jahr 2015 umgesetzt werden. Die städtischen Behörden, namentlich die Bezirksämter, hatten also genug Zeit, sich auf eine Umsetzung einzustellen und diese vorzubereiten“, so Ploß. Eine Kleine Anfrage, die er vor Kurzem an das Bezirksamt Hamburg-Nord gestellt hat, ergab: Noch ist unklar, ob die Maßnahmen zur Einhaltung der EG-Wasserrahmenrichtlinie rechtzeitig umgesetzt werden. Da mehrere Maßnahmen parallel bearbeitet würden und zu Jahresbeginn 2014 noch nicht alle Ressourcen geklärt waren, könnten keine verlässlichen Angaben gemacht werden, hieß es in der Antwort.
Die Kosten für den Sandfang belaufen sich auf 300.000 Euro und werden von der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt getragen.