Hamburg. Seit Mittwoch versammeln sich allabendlich Demonstranten vor der Wohnung von Andy Grote. Polizei kontrollierte erneut 133 Verdächtige.
Sie werfen der Polizei Rassismus bei den Kontrollen gegen mutmaßliche Drogendealer auf St. Pauli vor und kritisieren gleichsam Innensenator Andy Grote (SPD): Bereits am Mittwochabend hatten rund 150 Menschen vor Grotes Wohnung auf St. Pauli gegen die ihrer Meinung nach überzogene Härte bei einer Razzia an der Hafenstraße demonstriert, auch am Donnerstag kamen wieder Demonstranten.
Laut Polizei hatten sich am Abend rund 75 Protestler versammelt. Einige hatten Kochtöpfe dabei, auf denen sie trommelten. Die Demonstration war laut, blieb aber friedlich und löste sich am späten Abend auf. Für den heutigen Freitag sind erneut Proteste angekündigt.
Unterdessen startete die Polizei erneut zu Razzien gegen Drogendealer. Von 5.30 Uhr am Donnerstagmorgen bis 1 Uhr am Freitag kontrollierten die Beamten auf St. Pauli und in St. Georg 133 Verdächtige. Sieben Personen wurden laut Polizei festgenommen, ein 29-Jähriger wurde zum Haftrichter gebracht. Die Polizisten hatten den Mann, bei ihm soll es sich um einen Wiederholungstäter handeln, beim Verkauf von Marihuana an der Kreuzung Talstraße/ Simon-von-Utrecht-Straße beobachtet.
Drogenrazzia in der Hafenstraße
Am Montag hatten Beamte der Bereitschaftspolizei ein Haus an der Hafenstraße durchsucht, dort sollten – so ein Hinweis – im Hinterhof mit Drogen gedealt werden. Die Bilanz des Einsatzes: 34 Festnahmen, 50 Tütchen sichergestelltes Marihuana (91 Gramm insgesamt) sowie neun Gramm Kokain. Weil nur Afrikaner unter den Festgenommenen waren, sprach die linke Szene von „rassistischen Kontrollen“.