Hamburg. Bis 2026 darf die MS Stubnitz am Baakenhöft in der HafenCity liegen bleiben. Die Genehmigung der Wasserbehörde eröffnet neue Geldquellen.
Das Kultur- und Clubschiff MS Stubnitz darf weitere zehn Jahre in der HafenCity bleiben. Die Wasserbehörde hat den Standort für das Schiff bis Ende 2026 genehmigt – mit der Option auf weitere Verlängerung. Auf dieser Grundlage soll nun eine neue Nutzungsvereinbarung zwischen der HafenCity Hamburg GmbH und dem Betreiberverein der MS Stubnitz entwickelt werden. Das Schiff liegt seit 2013 in der HafenCity vor Anker, der Liegeplatz war jedoch nur noch für dieses Jahr gesichert.
"Dass die Stubnitz ihren Ankerplatz am Baakenhöft behält, ist ein riesiger Erfolg für Hamburg. Dieser einzigartige Club bekommt nun endlich die Planungssicherheit, die er benötigt", sagt René Gögge, kulturpolitischer Sprecher der Grünen-Bürgerschaftsfraktion. Auch für eine lebendige HafenCity sei dies genau das richtige Signal. Die Grünen und die Sozialdemokraten hatten sich seit längerem dafür eingesetzt, eine langfristige Lösung für das alte Hochseefischereischiff zu finden.
Die MS Stubnitz ist ehemaliges DDR-Kühlschiff
"Wir freuen uns, eine dauerhafte Lösung für die Stubnitz geschaffen zu haben", sagt Hansjörg Schmidt, medienpolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion. "Für die HafenCity ist dieser schwimmende Subkulturort mit seiner wechselvollen Geschichte ein Kontrapunkt zu den modernen Fassaden des Stadtteils."
Das ehemalige Kühlschiff der DDR-Fischfangflotte wird seit 1992 als Veranstaltungsschiff für Live-Musik, Kunstaktionen und weitere kulturelle Veranstaltungen genutzt. Seit dem Jahr 2000 war das motorisierte Frachtschiff in verschiedenen Städten zu Besuch, seit 2013 liegt es im Hamburger Hafen. Im selben Jahr wurde die MS Stubnitz mit dem Spielstättenpreis der Bundesregierung ausgezeichnet. Doch ihre Zukunft war lange ungewiss.
Betreiber wollen Konzept nun weiterentwickeln
Der Mitbegründer und Manager der MS Stubnitz, Urs Blaser, ist erleichtert, dass es nun eine neue Perspektive gibt. "Wir haben lange auf diesen Moment gehofft, jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, danke zu sagen. Jetzt haben wir die Chance, das Denkmal- und Kulturschiff weiter zu entwickeln". Es soll künftig möglichst vielen verschiedenen Kulturkreisen und der aktuellen Musik in Hamburg zu Gute kommen.
Auch der Dachverband der Hamburger Musikclubs hatte sich für den Erhalt des Clubschiffes im Hafen eingesetzt. "Erstmals kann die MS Stubnitz mit einer längerfristigen Liegeplatzperspektive ihren einzigartigen Kulturbetrieb in der HafenCity vernünftig planen", sagt Thore Debor, Geschäftsführer des Vereins Clubkombinat Hamburg. Die sei eine Bereicherung des Hamburger Kulturlebens.
Lärmschutz ist noch nicht geklärt
Da sich das Schiff künftig in einem Wohngebiet befinden wird und durch seine Lage an einer Promenade nicht mehr mit dem Auto angefahren werden kann, sollen noch Lösungen zur Erreichbarkeit des Schiffs und zum Lärmschutz erarbeitet werden.
Der Liegeplatz am Kirchenpauerkai sei für die MS Stubnitz der einzig sinnvolle und wirtschaftlich tragfähige Standort in Hamburg, sagt Claudia Hartmann, stellvertretende Sprecherin der Grünen-Bürgerschaftsfraktion. So seien die herstellungsfreie Wassertiefe und die Nähe zur Innenstadt und zur U-Bahn-Haltestelle HafenCity Universität wichtige Faktoren. Für den Erhalt als „schwimmendes Denkmal“ und Kulturschiff benötige die MS Stubnitz eine langfristige Planungssicherheit, damit zum Beispiel Unterstützungen des Bundes geprüft werden können.