Hamburg. Klaus-Michael-Kühne will seiner Heimatstadt ein Opernhaus in der HafenCity finanzieren. Das Projekt kommt seinen Worten nach nun gut voran.

Klaus-Michael Kühne ist nicht nur der reichste Deutsche, sondern auch Hamburger. Zwar lebt er seit Jahrzehnten in der Schweiz, wo das Unternehmen Kühne + Nagel seinen Sitz hat, doch seine Heimatstadt treibt den 87-Jährigen um. Der begeisterte Opernliebhaber möchte 300 Millionen Euro stiften, um den Bau eines neuen Opernhauses zu ermöglichen. Nach einer langen Debatte komme das Projekt nun gut voran, sagte er nun im Gespräch mit dem Hamburger Abendblatt.

Klaus-Michael Kühne hofft auf Baubeginn der Hamburger Oper in wenigen Monaten

„Die Einstellung dazu hat sich zuletzt sehr ins Positive gewendet. Am Anfang bin ich mit der Idee auf eine Menge Skepsis gestoßen, auch weil viele an der alten Staatsoper hängen“, sagt Kühne. Aber das Haus sei sanierungsbedürftig, es müsse viel Geld in die Technik investiert werden. „Es soll für andere Zwecke bestehen bleiben, aber eine neue Oper bietet ganz neue Chancen. Und diese Erkenntnis hat sich nicht nur bei Kultursenator Brosda mehr und mehr durchgesetzt.“

Die Planungen sind demnach weit gediehen. „Es gibt den schönen Entwurf eines ausländischen Architekten.“ Für den möglichen Bau ist das Baufeld auf dem Baakenhöft in der HafenCity vorgesehen. „Er passt wunderbar an diesen Ort und in die HafenCity. Ich möchte nicht zu viel verraten – aber das Haus bietet nicht nur großartige Musik, sondern auch großartige Architektur. Das wäre eine echte Bereicherung für Hamburg“, so Kühne weiter. So ist die Stadt wohl bereit, die Infrastruktur bereitzustellen und den Sockel zu bauen, auf dem die Oper errichtet wird.

Konkreter Architektenentwurf für Neubau auf dem Baakenhöft

Klaus-Michael Kühne hatte mehrfach angedeutet, für den Opernbau 300 Millionen Euro bereit zu stellen. „Der endgültige Betrag steht noch nicht fest, es soll aber in dem Kostenrahmen möglich sein. Wenn es nachher fünf oder zehn Prozent mehr sind, wäre das beherrschbar. Man muss sich ein Limit setzen, damit die Kosten nicht davonlaufen. Deshalb sollten wir jetzt schnell entscheiden und den Auftrag vergeben.“ 

Die Errichtung des Operngebäudes gilt aber als langwierig: „Wenn es jetzt losginge, bräuchte man im günstigen Fall ungefähr fünf Jahre“, sagt Kühne. „Bis zum Start dauert es wohl noch ein halbes Jahr, ich rechne also mit einer Fertigstellung zwischen 2030 und 2032.“

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Kultursenator Carsten Brosda (SPD) gilt als Befürworter des ehrgeizigen Projektes im Senat und hatte es mehrfach als „Aufbruchssignal“ bezeichnet. Im Gespräch mit dem Abendblatt hatte er bestätigt, dass es bereits eine gemeinsame Reise mit Kühne und seiner Stiftung nach Nordeuropa gab, um sich anzuschauen, wie ein solches Projekt aussehen könnte.