Hamburg. Zwei leckere Rezepte für alle, die an den Feiertagen gesund naschen wollen. Der Ernährungs-Doc verwendet dafür ungewöhnliche Zutaten.
- Kekse und Kuchen an den Weihnachtstagen müssen keine Zuckerbomben sein.
- Dr. Riedl verwendet ungewöhnliche Zutaten wie Kichererbsen und Avocado.
- Die Rezepte sich schlicht, das Ergebnis kann sich trotzdem sehen lassen.
Wenn Dr. Matthias Riedl sich die Küchenschürze umbindet, um Plätzchen zu backen, kann man davon ausgehen, dass das Ergebnis gesund ist. Aber werden sie auch schmecken? „Ich esse nur selbst gemachte Kekse und selbst gebackenen Kuchen“, sagt der Ernährungs-Doc. Denn dann wisse er genau, was sie enthalten; und er könne sicher gehen, dass die Gebäckstücke nicht nur lecker, sondern darüber hinaus gesundes Essen seien.
Der Ernährungs-Mediziner weiß, dass es in der Weihnachtszeit überall kulinarische Verlockungen gibt. Ein paar Tricks, wie man gut durch diese kalorienreiche Zeit kommt, hat er zuletzt schon im Podcast „Dr. Matthias Riedl. So geht gesunde Ernährung“ verraten. An diesem Nachmittag tritt er in seiner Küche den Beweis an, dass es nicht Unmengen von Butter und Zucker braucht, um köstliche Plätzchen zu backen.
Dr. Riedl backt Weihnachtsplätzchen: So gelingen gesunde Kekse
„Avocado statt Butter oder Kichererbsen für Kekse wirken für manchen vielleicht etwas befremdlich“, sagt Riedl, als er das Backbuch aufschlägt und zwei Rezepte vorstellt: Es soll Kichererbsenkekse geben und Brownies mit Avocado.
Die Zahl der Zutaten ist insgesamt überschaubar. Für beide Rezepte benötigt man reife Bananen und Haferflocken. Für die Kekse braucht es zum Beispiel noch einen Klecks Butter, für die Brownies einen Esslöffel Honig. Die Rezepte finden Sie am Ende des Artikels.
Riedl macht sich erst einmal daran, den Teig für die Kekse zuzubereiten. Er wirft die vorbereiteten Zutaten in eine große Schüssel und stutzt dann kurz. Mist, das Dinkelmehl war eigentlich für die Brownies gedacht. Also löffelt er das Mehl vorsichtig wieder raus. „Backen verzeiht keine großen Fehler“, sagt er, aber Fehler passierten eben trotzdem. Egal. Er mixt Kichererbsen, Haferflocken, Banane, gemahlene Haselnüsse und Butter zu einer cremigen Masse, dann werden Schokostückchen untergehoben. Schließlich platziert er sie in Häufchen auf dem Backblech.
Ernährungs-Doc über die Vorteile von Kichererbsen in Keksen
Als die Kekse nach 15 Minuten aus dem Ofen kommen, langt auch das Abendblatt-Team beherzt zu. „Kichererbsen sind Superfood. Sie haben viel pflanzliches Eiweiß und wirken präventiv gegen viele Zivilisationskrankheiten“, sagt Dr. Riedl. Sie seien beispielsweise gut gegen Bluthochdruck und Übergewicht.
Der Ernährung-Doc betont: „Die Süße kommt aus der Banane. Man kann diese Kekse also ohne schlechtes Gewissen essen, weil sie gesunde Nahrung sind.“ Und das bisschen Extramehl, das sich nicht mehr herausfischen ließ, hat dem Ergebnis definitiv nicht geschadet.
Bei den weihnachtlichen Brownies sind die Zutaten ebenfalls sehr überschaubar. Avocado, Banane, Dinkelmehl, Haferflocken, Kakaopulver, Eier, Honig und Spekulatiusgewürz werden vermengt und in einer Backform verteilt. Die im Haushalt Riedl ist ein wenig zu groß für die eher kleine Teigmenge, aber der Ernährungs-Doc improvisiert und verteilt den Teig einfach nur auf der Hälfte der Form.
Matthias Riedl süßt die weihnachtlichen Brownies mit Banane statt mit Zucker
„Wir nehmen Avocado statt Butter und Banane statt Zucker. Dadurch enthält der Kuchen deutlich mehr wertvolle Nährstoffe, und man hält die Kalorienzufuhr und den Blutzuckeranstieg im Zaum“, sagt der Ernährungs-Mediziner. Die Brownies seien daher ein idealer Weihnachtskuchen. Und tatsächlich schmecken sie saftig und fluffig und durch die Banane auch süß genug.
Eines gibt der Ernährungs-Doc noch mit für die Feiertage: „Weihnachten ist nicht die Zeit für schlechtes Gewissen.“ Aber ein wenig darauf zu achten, dass die Feiertage nicht in totale Völlerei ausarten, sei definitiv von Vorteil. „Denn Silvester kommt ja auch noch.“
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Ernährungs-Doc verrät Rezept für Kichererbsenkekse
Für 14 Stück, 5 Minuten Zubereitung, 15 Minuten backen. Pro Stück ca. 120 kcal, 3 g E, 7 g F, 11 g KH
Zutaten: 25 g Zartbitterschokolade (mind. 70 Prozent Kakaoanteil), 240 g Kichererbsen (aus der Dose), 2 EL Haferflocken (zart oder kernig), 1 reife Banane, 3 EL gemahlene Haselnusskerne, 2 TL weiche Butter, 2 Msp. gemahlene Vanille.
Zubereitung:
- Ofen auf 200 Grad vorheizen. Ein Blech mit Backpapier auslegen.
- Die Schokolade grob hacken und beiseitestellen. Die Kichererbsen in ein Sieb abgießen, abbrausen und gut abtropfen lassen. Die Banane schälen und grob schneiden.
- Abgetropfte Kichererbsen, Bananenstücke, Haferflocken, gemahlene Haselnusskerne, Butter und Vanille im Mixer fein pürieren. Zuletzt die Schokostückchen unterrühren.
- Aus dem Teig mithilfe von zwei Esslöffeln 14 Portionen Teig abnehmen und diese nebeneinander auf das Blech setzen. Im heißen Ofen (Mitte) circa 15 Minuten backen. Anschließend die Kekse herausnehmen und auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.
Dr. Riedl verrät weihnachtliches Rezept für Brownies
Pro Stück ca. 175 kcal, 6 g E, 10 g F, 17 g KH; für eine rechteckige Backform von ca. 15 × 23 cm (6 Stücke). 10 Min. Zubereitung, 30 Min. Backen.
Zutaten: 1 kleine Avocado, 1 reife Banane, 75 g Dinkelmehl (Type 630), 1 EL zarte Haferflocken, 2 EL Kakaopulver, 1 TL Spekulatiusgewürz, 2 Eier (M), 1 EL Honig, außerdem rechteckige Backform (ca. 15 × 23 cm), Fett und Mehl für die Form.
Zubereitung:
- Den Backofen auf 180 Grad vorheizen. Die Rechteckform gut einfetten und mit Mehl bestäuben.
- Die Avocado halbieren, den Kern entfernen, das Fruchtfleisch mit einem Löffel aus den Schalen lösen und grob zerkleinern. Die Stücke in einen hohen Rührbecher geben.
- Banane schälen, in Scheiben schneiden und zur Avocado geben. Mehl, Haferflocken, Kakaopulver sowie das Spekulatiusgewürz in einer Schüssel vermischen, dann zusammen mit den Eiern zur Avocado und Banane hinzufügen.
- Die Mischung leicht mit dem Honig süßen und alle Zutaten mit dem Pürierstab in ca. 2 Min. fein pürieren.
- Den Brownie-Teig in die Form geben, diesen gleichmäßig und glatt verstreichen. Im Ofen (Mitte) ca. 30 Min. backen.
- Herausnehmen und auf einem Kuchengitter vollständig abkühlen lassen. Zum Servieren in sechs Rechtecke schneiden.