Hamburg. In der Nacht zum Sonnabend ist es zu zwei Unfällen gekommen. Die Bundespolizei ermittelt im Hauptbahnhof und in Tiefstack die Hintergründe.
Bundespolizei und Rettungskräfte sind am Freitagabend und in der Nacht zum Sonnabend zu zwei Personenunfällen im Hamburger S-Bahn-Verkehr ausgerückt. Zwei Männer verunglückten auf den Gleisen – einer von ihnen kam ums Leben.
Bei dem Getöteten handelt es sich um einen 32-Jährigen, der nach Angaben der Bundespolizei zwischen den Haltestellen Tiefstack und Billwerder-Moorfleet auf die Gleise gelaufen ist. Obgleich der Triebfahrzeugführer der S2 noch eine Schnellbremsung einleitete, erfasste die Bahn den Mann und verletzte ihn tödlich.
S-Bahn Hamburg: Zwei Personenunfälle in der Nacht
Der Zugführer der betroffenen S-Bahn verständigte um 4.31 Uhr die Zentrale und damit auch Feuerwehr und Bundespolizei. Ein Feuerwehrsprecher sagte dem Abendblatt, dass der Einsatz für die Kräfte vor Ort höchst belastend verlaufen sei. Bereits vor der aufwendigen Bergung wurde die S-Bahn mit rund 60 Fahrgästen zum Bahnhof Tiefstack gebracht, der geschockte Zugführer abgelöst. Während der rund zweieinhalbstündigen Streckensperrung zwischen den beiden Haltestellen richtete die Deutsche Bahn einen Ersatzverkehr ein.
Wie der Sprecher der Bundespolizeiinspektion Hamburg, Woldemar Lieder, dem Abendblatt am Sonnabendmorgen auf Anfrage sagte, sei noch völlig unklar, warum sich der Mann im Gleisbereich aufhielt. Weil sich der Vorfall auf offener Strecke abgespielt habe, könne man sich bei der Untersuchung auf keine Videoaufnahmen stützen. „Ein Unfall beim Überqueren der Gleise oder Suizid – wir können nichts ausschließen.“ Man stehe hier noch ganz am Anfang der Ermittlungen.
Mann nach Sturz ins Gleisbett schwer verletzt
Ein weiteres Unglück ereignete sich wenige Stunden zuvor im Hamburger Hauptbahnhof. Wie die Auswertung von Videoaufnahmen belege, sei gegen 21.55 Uhr ein Mann zur Bahnsteigkante gelaufen und dann vor eine Bahn der Linie S3 gestürzt. Er wurde schwer verletzt.
Vom Notarzt begleitet, kam er ins AK St. Georg. „Ein Fremdverschulden können wir hier ausschließen, auch ein Unfall erscheint eher unwahrscheinlich“, so Woldemar Lieder. Um wen es sich bei dem Schwerverletzten handelt, konnte Lieder nicht sagen. „Wir sind noch bei der Identitätsfeststellung.“ Gleis 3 wurde rund eine Stunde lang gesperrt.
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Erst vor wenigen Tagen war ein Mann im Bahnhof Sternschanze tödlich verunglückt. Er war am Morgen des 29. November mit dem Oberkörper zwischen S-Bahn und Bahnsteig eingeklemmt worden. Die Feuerwehr versuchte noch, den 38-Jährigen zu reanimieren. Doch für ihn kam jede Hilfe zu spät.
Anmerkung der Redaktion
Aufgrund der hohen Nachahmerquote berichten wir in der Regel nicht über Suizide oder Suizidversuche, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Wenn Sie selbst unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Suizidgedanken leiden oder Sie jemanden kennen, der daran leidet, können Sie sich bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Sie erreichen sie telefonisch unter 0800 111 0 111 und 0800 111 0 222 oder im Internet auf www.telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.