Hamburg. Durch anonyme Erfahrungsberichte mutmaßlicher Opfer gerät Anzeigenwelle ins Rollen. Mehrere Frauen melden sich bei der Polizei und melden Missbrauch.

Die Polizei Hamburg und das LKA ermitteln derzeit zu schweren Vorwürfen gegen einen Hamburger Tätowierer, wie Holger Vehren, Sprecher der Polizei Hamburg, auf Nachfrage bestätigte. Nach Abendblatt-Informationen hatten sich innerhalb weniger Tage über 20 Frauen bei der Polizei gemeldet und Situationen von sexueller Gewalt und Missbrauch geschildert.

Angefangen hatte es mit einem Instagram-Beitrag auf dem Kanal „Kein Safe Space“. In anonymen Nachrichten hatten mutmaßliche Opfer ihre Erfahrungen geteilt. Anschließend war es darunter zum Austausch und infolgedessen zu mehreren Anzeigen gekommen.

Polizei Hamburg nimmt Anzeigen gegen Tätowierer auf – Frauen schildern Missbrauch

„Dann hat er meinen Nacken nach vorne gedrückt, die Hose heruntergezogen“, schreibt hier ein Opfer. Anschließend soll es zur Vergewaltigung gekommen sein. Der Beschuldigte: ein Tätowierer aus Hamburg, der nach Abendblatt-Informationen in einem Studio im Stadtteil Hamburg-Altstadt gearbeitet hatte.

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Aussagen wie diese sind oft zu lesen in den Beiträgen auf Instagram. Auch von Machtmissbrauch und Manipulation ist immer wieder die Rede. Konkret dazu äußern, wollte sich Polizeisprecher Vehren aus ermittlungstaktischen Gründen nicht.

Missbrauchte Tätowierer aus Hamburg über 20 Frauen? Schilderungen teils zehn Jahre alt

Während die Liste der Betroffenen wächst, bleibt ein Problem: Viele der Taten sollen bereits Jahre zurückliegen, teilweise bis in das Jahr 2015. Derzeit werde die Glaubwürdigkeit der Aussagen der Frauen bewertet.

„Es ist im Zweifel schwer, faktisch Spuren zu sichern. Wenn es nur um Aussagen geht, müssen die Aussagen schon stimmig und passend sein“, so der Sprecher der Polizei. Für das Gesamtbild müssten die Beschreibungen sich ähnlich sein, auch was die Örtlichkeit betrifft.

Nach Abendblatt-Informationen soll der Tätowierer die Taten auch abseits des Studios begangen haben. Ob daraus später dann ein Haftbefehl wird, müsste in einem Fall wie diesem die Staatsanwaltschaft entscheiden.

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Menschen, die Opfer geworden sind oder Hinweise geben können, sollen sich jederzeit bei der Polizei Hamburg unter der Rufnummer 040/42 86-56789 oder an einer Polizeidienststelle melden.