Hamburg. Eine 25-Jährige muss dringend urinieren. Doch ihr Versuch, sich zu erleichtern, bringt sie in Lebensgefahr. DB-Mitarbeiter kann Schlimmeres verhindern.
Ihr geplanter Toilettengang hätte eine 25-Jährige am Hamburger Hauptbahnhof fast das Leben kosten können.
Statt eine der örtlichen WC-Anlagen aufzusuchen, hatte sich die Frau am Dienstagnachmittag gegen 17.35 Uhr dazu entschlossen, auf die Schienen von Gleis 5 zu urinieren. An dem Örtchen ihrer Wahl ging es allerdings wenig still und vor allem nicht unbeobachtet zu – ein Mitarbeiter der DB Sicherheit wurde schließlich auf sie aufmerksam.
Bundespolizei Hamburg: Einsatz am Hauptbahnhof – Frau uriniert in Gleisbett
Während im Bahnhof regulär Züge ein- und ausfuhren, entschied sich die 25-Jährige dazu, in das Gleisbett hinabzusteigen, um hier ihre Notdurft zu verrichten. Videoaufnahmen bestätigten, dass die Frau aus eigenem Antrieb ins Gleis geklettert war.
Dass sich die Frau in akuter Lebensgefahr befand und jederzeit ein Zug auf dem betroffenen Gleis hätte verkehren können, war ihr anscheinend nicht bewusst. Frisch erleichtert folgte sie schließlich der Anweisung des Mitarbeiters und kletterte zurück auf den Bahnsteig.
Nach Toilettengang im Gleisbett – Frau zeigt sich unwissend über Gefahren
Zwischenzeitlich war die Bundespolizei informiert worden. Bis die Einsatzkräfte vor Ort waren, hielt der Mitarbeiter die waghalsige 25-Jährige am Bahnsteig fest.
Trotz ihrer anfänglichen Entschlossenheit zeigte sich die Frau im Gespräch mit den Beamten schließlich einsichtig. Und gab an, dass sie sich der Gefahren nicht bewusst gewesen war. „Sie habe sich lediglich im Gleisbereich aufgehalten, um dort zu urinieren“, gab Woldemar Lieder, Sprecher der Bundespolizeiinspektion Hamburg, bekannt.
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Gegen die Frau wurde ein Ordnungswidrigkeiten-Verfahren wegen des unerlaubten Aufenthalts im Gleisbereich eingeleitet. Anschließend wurde sie wieder entlassen. Eine Streckensperrung für das Gleis 5 musste dank des schnellen Eingreifens des Mitarbeiters nicht veranlasst werden.
Kurz vorher: Schwerer Unfall an Gleis 5 am Hamburger Hauptbahnhof
Die Bundespolizei warnt ausdrücklich vor den Gefahren, denen sich Betroffene durch einen Aufenthalt im Gleisbereich aussetzen. „Triebfahrzeugführer von Zügen können nicht ausweichen, oftmals sind die Bremswege zu lang, um ein Erfassen von Personen im Gleisbereich noch zu verhindern.“
Erst kürzlich war es zu dramatischen Szenen an Gleis 5 am Hamburger Hauptbahnhof gekommen, als ein 72 Jahre alter Mann beim Einsteigen in einen Zug kopfüber zwischen Zug und Bahnsteig stürzte.