Hamburg. Das Restaurant im Hamburger Rathausquartier ist bereits seit Monaten geschlossen. Doch der Inhaber lässt sich nicht unterkriegen.
Stephan Meinecke zwingt sich derzeit geradezu, mit Optimismus in die Zukunft zu blicken. Eigentlich könnte ihm zum Heulen zumute sein, denn der Starkregen Ende Juni 2024 hat sein Lokal mitten in der Hamburger Innenstadt verwüstet. Wegen eines gravierenden Wasserschadens ist sein Restaurant Green Lovers seither geschlossen. „Aber es muss ja weitergehen“, sagt Meinecke, der die Wiedereröffnung für das erste Quartal 2025 Jahr plant.
„Es gab damals einen Rückstau aus der Kanalisation, keine Rückstauklappe, und das Braunwasser wurde hochgedrückt. Es war wie ein Tsunami, der alles weggeschwemmt hat – einfach unfassbar“, sagt der 47-Jährige. Seit Monaten werde der Schaden im Green Lovers bereits aufwendig saniert.
Restaurant in der Hamburger City nach Starkregen seit Monaten geschlossen
Für den beliebten Laden im neu gestalteten Rathausquartier, der Salate, Bowls, Suppen und Panini anbietet und wie viele der benachbarten Restaurants ein beliebter Treffpunkt für die Mittagspause war, war von einem Tag auf den anderen Schluss. Meinecke, der noch einen kleineren Green-Lovers-Laden in der HafenCity betreibt, musste in der Krise kreativ werden.
„Die Zeiten sind wirklich megaschlecht, aber ich will die Zeit nutzen und plane gewisse Verschönerungen. Ich investiere Geld in neue Kacheln und eine neue Beleuchtung“, sagt der Gastronom. Seit die Kleine Johannisstraße Fußgängerzone geworden ist, sei auch der Außenbereich vor dem Lokal noch attraktiver. Er plant künftig mit 70 Sitzplätzen im Freien – bislang waren es 24.
Restaurant Green Lovers im Hamburger Rathausquartier wird künftig auch abends öffnen
„Wir werden im neuen Jahr auch abends öffnen“, kündigt Meinecke an, der dann mittags wie bisher Salate und Bowls anbieten will, abends aber eine geänderte Karte mit gegrillten Bauernbroten, Antipasti und Mezze. „Dann kann man hier nett zusammensitzen. Wir haben hier ja eine tolle Lage im Epizentrum der Fußgängerzone.“
Der Unternehmer betreibt neben seinen Restaurants auch noch eine Eisdiele. Zu seinem großen Glück könne er die Eisschleckerei in derselben Straße, die ihm ebenfalls gehört, jetzt im Winter als kleinen Pop-up-Store nutzen, sagt Meinecke. „Es geht darum, den Stammkunden ein Angebot zu machen. Die Kunden können dort jetzt Suppen, Salate und Panini bekommen.“ Denn monatelang vom Markt weg zu sein, sei schwierig. Der studierte Betriebswirt arbeitet daher auch daran, dass Kunden bald auch online ihre individuellen Bestellungen aufgeben und dann direkt abholen können.
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Restaurant Hamburg: Ärger nach Wasserschaden – nun gibt es Streit mit der Versicherung
Von den ehemals 24 Beschäftigten, darunter etliche Teilzeitkräfte, seien nur noch 14 verblieben, sagt der Firmenchef, der sich schon jetzt Gedanken macht, wie er wieder qualifiziertes Personal finden soll. Er habe sich jetzt einen Anwalt genommen, weil er Streit mit seiner Versicherung darüber habe, wie diese ihn für die monatelange Betriebsunterbrechung entschädige. „Dafür habe ich diese Versicherung doch. Ich muss die Bauarbeiten kontrollieren und dabei noch voll mitarbeiten.“ Der Catering-Betrieb läuft ebenfalls weiter.
Meinecke hofft, dass er im Januar oder Februar an der Kleinen Johannisstraße 8 wieder eröffnen kann und dass die ehemaligen Kunden zurückkommen. „Hoffentlich sind die Bauarbeiten dann abgeschlossen – aber ganz genau weiß man das ja nie.“