Hamburg. Mitten in der Innenstadt möchte die Tierrechtsorganisation möglichst viele Menschen erreichen – und greift dafür zu extremen Maßnahmen.
Wem am Sonnabend auf der Mönckebergstraße gehäutete Menschen entgegenkommen, der braucht sich nicht zu fürchten: Die Tierrechtsorganisation Peta plant an diesem Wochenende eine Aktion, um auf das Leid der Tiere in der Modebranche aufmerksam zu machen. Vor knapp einem Monat war Peta bereits mit einer ähnlichen Aktion in der Hamburger Innenstadt unterwegs gewesen. Mit einem blutigen Tierkopf wollten sie damals Fleischesser zum Nachdenken anregen.
Von 12.30 bis 13.30 Uhr wollen die Aktivisten an diesem Sonnabend nun mit ähnlich extremen Aufmachungen erneut auf Tierleid aufmerksam machen: Eine Person werde eine Rindermaske und ein „Gehäutet“-Morphsuit tragen, zwei weitere einen „blutigen“ Anzug und eine Schafmaske sowie eine Gänsemaske und ein weißes Morphsuit, heißt es von den Veranstaltern.
Per Megafon planen die Aktivisten, über die Pelzindustrie aufzuklären. Zudem würden Videos und Schreie abgespielt. So soll der Appell an Passanten gehen, niemals das Fell, die Federn oder die Haut anderer Lebewesen zu tragen.
Hamburger Innenstadt: Peta demonstriert auf Mönckebergstraße gegen Tierleid
„Die breite Öffentlichkeit lehnt es ab, dass Tiere für einen Pelzkragen vergast oder durch einen analen Elektroschock getötet werden“, sagt Tim Schömer. Er leitet das Team, das Sonnabend in Hamburg unterwegs sein wird. „Doch auch für Leder, Wolle und Daunen werden jedes Jahr Millionen Tiere oft unter Schreien gerupft, geschoren und getötet“, gibt er zu bedenken. „Wir rufen alle Verbraucher dazu auf, Mitgefühl zu zeigen und ausschließlich Kleidung zu kaufen, für die kein Tier leiden musste“, lautet sein Appell.
Peta: Tiere leiden extrem für Pelz-, Leder-, Daunen- und Wollprodukte
Weltweit würden jedes Jahr auch in Europa unzählige Tiere auf Pelzfarmen getötet. Viele von ihnen seien in winzigen Käfigen eingesperrt, unter denen sich ein Berg an Urin und Kot ansammelt. Für manche Tiere seien Kastrationen, Brandmarkungen im Gesicht sowie das Kupieren der Schwänze und Hörner – meist ohne jegliche Betäubung – an der Tagesordnung.
Auch in der Wollindustrie sei das Leid von Lämmern groß. Beim Scheren für Wolle blieben Schafe nicht vor Schmerzen verschont: da die Schur oft grob und ruppig im Akkord, ohne Rücksicht auf das Wohlbefinden der Schafe ablaufe, so die Tierrechtsorganisation.
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In dunklen, verdreckten Hallen oder Außengehegen müssten Enten und Gänse ihr Leben lang ausharren für unsere Daunen. Nach wenigen Wochen würden sie dann auf Schlachthöfen kopfüber in Fließbänder eingehängt, wo Arbeiter ihnen mit Messern die Kehle durchtrennten. „Wegen der fehleranfälligen Betäubungsmethoden sind viele Tiere während des Ausblutens noch bei Bewusstsein“, erklären die Aktivisten.
Tierrechtsorganisation Peta empfiehlt Produkte, die ohne Tierleid produziert sind
„Tierleidfreie Optionen gibt es mehr denn je“, heißt es weiter. Peta plädiert darum dafür, dass Menschen pflanzliche und synthetische Alternativen wie Kork, recyceltes oder biobasiertes Kunstleder, Lyocell, Hanf und Biobaumwolle tragen, anstatt Woll-, Leder- oder Produkte mit Daunen zu kaufen.