Hamburg. Die Tat geschah während einer Kurdendemo auf der Mönckebergstraße und liegt mehr als zwei Jahre zurück. Doch die Polizei vergisst nicht.

Immer häufiger werden Polizeibeamte Opfer von tätlichen Angriffen, deutschlandweit und insbesondere in Hamburg. Dass die Hamburger Polizei solche Fälle nicht auf sich beruhen lässt, zeigt eine jetzt eingeleitete Öffentlichkeitsfahndung: Die zugrunde liegende Tat liegt nämlich schon mehr als zwei Jahre zurück.

Am Nachmittag des 23. Juli 2022 begleitete eine junge Polizeibeamtin einen Aufzug unter dem Motto „Solidarität für Kurdistan“ durch die Hamburger City. 150 Teilnehmer marschierten damals von der Kirchenallee bis zur Schanzenstraße. „Etwa in Höhe der Ecke Mönckebergstraße/Barkhof schlug die/der Täter(in) mit einer Fahnenstange in Richtung der Polizistin und traf sie an einer Schulter, wodurch die Beamtin Schmerzen erlitt“, sagt Polizeisprecher Sören Zimbal. Die 27 Jahre alte Polizistin sei medizinisch vor Ort versorgt worden und habe im Anschluss ihren Dienst fortsetzen können.

Polizistin in Hamburg mit Fahnenstange verletzt – wer kennt den Täter?

Der Staatsschutz der Hamburger Polizei übernahm daraufhin die Ermittlungen wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung sowie des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte. Weil sie alle Ermittlungsansätze ausgeschöpft hat, die zur Identifizierung des oder der Verdächtigen hätten führen können, hat die Staatsanwaltschaft eine Öffentlichkeitsfahndung beantragt, die ein Hamburger Gericht nun beschlossen hat. Nach Einschätzung der Ermittler ist der oder die Verdächtige etwa 40 bis 45 Jahre alt. Er oder sie hatte damals graue, schulterlange Haare.

Bundesweit hat die Gewalt gegen Polizisten nach Angaben des Bundeskriminalamts (BKA) um acht Prozent zugenommen. In Hamburg ist die Quote sogar überdurchschnittlich hoch, hier ging die Zahl der Gewaltdelikte gegen Polizisten von 1589 Taten in 2022 auf 1780 Taten im vergangenen Jahr hoch – das ist ein Anstieg von rund zwölf Prozent.

Mehr zum Thema

Von der Öffentlichkeitsfahndung erhofft sich die Polizei Hinweise auf den Täter oder die Täterin. Diese nimmt das Hinweistelefon der Polizei Hamburg unter der Telefonnummer 040/4286-56789 entgegen.