Hamburg. Zwei Löschzüge der Feuerwehr kämpften in Hammerbrook gegen die Flammen. Olympus-Gebäude evakuiert. Spezialfahrzeug musste Auto bergen.
Ein Auto mit kombiniertem Verbrenner- und Elektroantrieb, ein sogenanntes Hybridauto, hat am Mittwochmittag in der Tiefgarage des Olympus-Gebäudes an der Wendenstraße in Hamburg-Hammerbrook gebrannt. Das löste einen Großeinsatz der Feuerwehr Hamburg aus, denn der Kampf gegen brennende Akkus gilt als besonders schwierig, langwierig und technisch anspruchsvoll. Die Brandleistung ist nach Einschätzung von Experten erheblich, ähnlich wie bei einem aufgerissenen Tank. Allerdings unterscheiden sich die Löschmethoden erheblich.
Nicht anders lief es beim Einsatz an der Wendenstraße. 36 Feuerwehrleute und zwei Löschzüge waren ausgerückt. Zwei Angriffstrupps standen bereit, um den viel zu heißen und rauchenden Akku des Volvo Plug-in Hybrid im ersten Untergeschoss der Tiefgarage herunterzukühlen.
Feuerwehr Hamburg: Akku von Hybridauto brennt in Tiefgarage – Großeinsatz
Das gelang den Feuerwehrleuten auch. Nach Abendblatt-Informationen hatte der Akku zwischenzeitlich eine Temperatur von rund 200 Grad erreicht.
Gegen 14.30 Uhr lag sie bei etwa 80 Grad, sagte ein Feuerwehrsprecher dem Abendblatt auf Anfrage. Weil der Löschcontainer der Feuerwehr nicht in die Tiefgarage passte, musste ein Abschleppunternehmen das brennende Auto mit einem Spezialfahrzeug zunächst aus der Garage ziehen. Bei dem Manöver kühlten Feuerwehrleute die Front unentwegt mit Wasser. Anschließend wurde das Hybridfahrzeug in einen Container des Abschleppunternehmens geschoben.
Zugführer gab zunächst Alarm „Feuer im Tunnel“
Gegen 13 Uhr hatte eine Brandmeldeanlage in der Tiefgarage ausgelöst. Warum der Akku des Autos Feuer fing, ist unklar. Nach Abendblatt-Informationen hing es lediglich an einer Ladesäule. Die Rauchentwicklung war so stark, dass der Zugführer den Alarm „Feuer im Tunnel“ gab.
Dass E-Autos in Brand geraten, kommt äußerst selten vor. Zuletzt hatte vor gut einem Monat ein Auto mit Elektroantrieb in Stellingen Feuer gefangen. Brennt ein Akku, reicht es nicht, die sichtbaren Flammen zu löschen, vielmehr muss der Akku permanent gekühlt werden. Das kostet viel Wasser und Zeit.
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Das könnte sich in Zukunft ändern, wenn sich Systeme mit sogenannten Löschdornen durchsetzen. Diese werden durch die Batterie getrieben, dann wird der Akku mit Wasser geflutet.