Hamburg. In der City versammelten sich viel mehr Teilnehmer als angekündigt. Zwei Männer feuern Raketen in den Himmel. Polizei muss eingreifen.
- Am Hamburger Hauptbahnhof herrschte aufgeladene Stimmung.
- Zwei Verdächtige sollen Pyrotechnik gezündet haben.
- Ein Störer zeigte den Hitlergruß.
Eine propalästinensische Demonstration vor dem Hamburger Hauptbahnhof ist am Montagabend zeitweise ausgeartet. Wie ein Lagedienst-Mitarbeiter der Polizei Hamburg bestätigte, wurden drei Männer in Gewahrsam genommen. Zudem sei Pyrotechnik gezündet worden. Zahlreiche Beamte waren am Abend im Einsatz.
Ursprünglich waren für die Solidaritätsaktion mit den Menschen in Gaza vor der Wandelhalle am Glockengießerwall rund 25 Personen angekündigt gewesen, hieß es vonseiten der Polizei. Als die Demo gegen 18 Uhr jedoch startete, hatten sich weit mehr Teilnehmer in der City versammelt. Abendblatt-Informationen zufolge sollen etwa 120 Menschen zusammengekommen sein.
Hauptbahnhof Hamburg: Polizei nimmt bei Pro-Gaza-Demo drei Männer in Gewahrsam
Zeugen berichten, dass die Stimmung aufgeladen gewesen sei und sich einige Teilnehmer aggressiv verhalten hätten. Die Polizei war mit einer Hundertschaft vor Ort, um für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Tatsächlich mussten die Beamten mehrfach in das Geschehen eingreifen, weil sich Teilnehmer mutmaßlich nicht an die Regeln gehalten haben. So sollen mehrere Personen vom Dach eines eingerüsteten Hauses an der Ecke Spitaler Straße/Steintorwall Palästinaflaggen geschwenkt haben, dann wurden von dem Gebäude aus Feuerwerksraketen in den Himmel abgeschossen.
Wenig später überprüfte die Polizei nach Zeugenhinweisen zwei Männer, die die Raketen vom Gebäude aus geschossen haben sollen. Sie kamen in Gewahrsam. „Ein unbeteiligter, offenbar stark alkoholisierter Mann, der den Versammlungsteilnehmern im weiteren Verlauf den Hitlergruß gezeigt hatte, kam ebenfalls vorübergehend in Gewahrsam“, so Polizeisprecherin Nina Kaluza.
Zudem soll ein Pressevertreter angegangen worden sein. Versammlungsteilnehmer seien „offenbar in bedrängender Weise auf den oder die Pressevertreter zugegangen“. Mit ihren Fahnen und durch das Schwenken von Fahnen sollen sie versucht haben, Foto- und/oder Filmaufnahmen zu verhindern. „Zudem soll mehrfach der Ausspruch „Lügenpresse“ gerufen worden sein“, so Kaluza.
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Nach den Aktionen habe sich die Lage aber wieder beruhigt, hieß es gegen 20.30 Uhr. Noch vor 21 Uhr soll die Aktion zu Ende gewesen sein.