Hamburg. Grundsteinlegung für ein soziales Projekt der Diakonie. Was über Wohnungen hinaus noch entstehen soll und wie es Bedürftigen hilft.

Grund zum Feiern: Am Dienstag wurde im Münzviertel die Grundsteinlegung für ein Haus zelebriert und damit auch für ein besonderes soziales Projekt. Denn nicht weit vom Hauptbahnhof entfernt investiert die Diakonie Hamburg 14 Millionen Euro in einen Neubau und schafft dort Wohnraum für Obdachlose.

Aber nicht nur das: Das Gebäude in der Münzstraße bietet auch Platz für eine Praxis, die Patienten ohne Krankenversicherung empfängt. Nach derzeitiger Planung soll das Haus im Frühjahr 2026 bezugsfertig sein.

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„Die wunderbare Idee, dass hier die Hoffnung Wohnung nimmt, wird von so vielen getragen. Angefangen von der Diakonie über die Stadt bis hin zu all den Spenderinnen und Förderern in Kirche und Gesellschaft“, sagte Bischöfin Kirsten Fehrs am Dienstag. Die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist Schirmherrin des Projekts. Sie wies daraufhin: „Die Wohnungsnot ist groß und Bauen ist immer teurer geworden.“ Nur im Verbund mit anderen sei es möglich gewesen, dieses Projekt zu realisieren, für dessen Finanzierung laut Fehrs allerdings noch eine Million Euro fehle.

Grundsteinlegung
Am Dienstag wurde der Grundstein zu einem ganz besonderen Projekt der Diakonie Hamburg gelegt: Mit dabei auch Bischöfin Kirsten Fehrs (l.).  © Diakonisches Werk Hamburg | Diakonisches Werk Hamburg

„Mit dem Baubeginn des Diakonie-Hauses Münzviertel setzen wir heute ein Zeichen der Solidarität im Herzen unserer Stadt. Möge dieses Haus ein Zuhause werden für alle, die hier einziehen“, wünscht sich Pastor Stefan Deutschmann als Geschäftsbereichsleitung Diakonie-Hilfswerk Hamburg. Nina Behlau vom Diakonie-Hilfswerk Hamburg ergänzt: „Jede Anstrengung zur Bekämpfung von Obdachlosigkeit ist wichtig. Wir wissen aus unserer Arbeit, welchen Unterschied eine Wohnung für den Menschen macht, der darin wohnt.“

Neubau nahe Hauptbahnhof: Zukünftige Mieter erhalten reguläre Verträge

Neubau
Die Visualisierung zeigt den Neubau der Diakonie, der im Münzviertel in Hamburg entstehen soll. © Diakonie | Spengler Wiescholek Architektur / Stadtplanung

Die Mieter erhalten reguläre Verträge. Im Erdgeschoss und im Souterrain liegen die Räume der medizinischen Praxis. In den oberen Stockwerken befinden sich dann die Wohnungen für ehemals obdach- und wohnungslose Menschen. Beratung und Begleitung werden laut Diakonie angeboten und können bei Bedarf in Anspruch genommen werden.

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Der Rohbau soll bis Mitte 2025 stehen, der Innenausbau im ersten Quartal 2026 abgeschlossen sein. Nach derzeitiger Planung soll das Haus im Frühjahr 2026 bezugsfertig sein. Die Baukosten für die entstehenden Sozialwohnungen werden gefördert und finanziert durch die Hamburgische Investitions- und Förderbank. Die Diakonie Hamburg setzt bei der Finanzierung der Millionen-Lücke auf die Spendenbereitschaft der Hamburger.