Hamburg. Am Mittwoch wurden in Hamburg besondere Lebensretter ausgezeichnet. Ein Sieger will vom Preisgeld Trikots kaufen.

Es war ein emotionaler Abend und ein Jubiläum: Denn bereits zum zehnten Mal hat Asklepios am Mittwochabend gemeinsam mit dem Hamburger Abendblatt im Ehemaligen Hauptzollamt in der Speicherstadt den Lebensretterpreis verliehen. „Jeder kann Leben retten, das ist eine wichtige Botschaft“, sagte Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD). Und auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach betonte in seiner Videobotschaft: „Ich gratuliere den Hamburger Preisträgern, die beherzt eingegriffen und damit Leben gerettet habe. Sie sind Vorbilder!“

Joachim Gemmel, Vorstand der Asklepios Kliniken Deutschland, sagte, die Veranstaltung sei eine „Herzensangelegenheit“: „Auch für mich persönlich, denn einer meiner besten Freunde musste vor vier Wochen reanimiert werden, hat es zum Glück geschafft.“ Auch Matthias Iken, stellvertretender Chefredakteur des Hamburger Abendblatts, hat eine besondere Verbindung zum Lebensretterpreis: „Lange war das eine Veranstaltung unter vielen, das gebe ich zu. Doch dann brach meine Frau in Ottensen beim Einkaufen plötzlich zusammen, musste wiederbelebt werden. Ihre Lebensretterin hat diesen Preis im vergangenen Jahr bekommen. Und als Familie wissen wir jetzt noch mehr zu schätzen, wie wertvoll das Leben ist.“

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    Aus vielen Einsendungen, die das Hamburger Abendblatt erreicht hatten, hatte eine fachkundige Jury fünf besondere Lebensrettungen ausgewählt. Die Leserinnen und Leser waren dann aufgerufen, ihre Stimmen abzugeben. Für den ersten, zweiten und dritten Preis gab es jeweils 1000 Euro.

    Asklepios-Lebensretterpreis: Fünf besondere Aktionen wurden in Hamburg ausgezeichnet

    Platz eins ging an den Schiedsrichter Christoph Moll, der seinen Kollegen Walter Ehmling im Vereinsheim wiederbelebte. Vom Preisgeld möchte er einen Satz neuer Trikots kaufen. Platz zwei erreichte die angehende Pflegerin Lara-Lavinia Ott, die an einer Tankstelle Thomas Gusewski reanimierte, der im Auto bewusstlos kollabiert war. „Sie ist mein Engel, ich empfinde große Dankbarkeit und Freude, wenn ich sie hier sehe“, sagte Gusewski über seine Lebensretterin. Auf dem dritten Platz landete Markus Wölfel, der am Neujahrsmorgen 2023 einen Mann wiederbelebte.

    Musiker Jan Plewka trat beim Lebensretterpreis in Hamburg auf

    Neu war an diesem Abend, den Musiker Jan Plewka von Selig musikalisch gestaltete und Abendblatt-Redakteurin Vanessa Seifert moderierte, der Aktionspreis „Herzschlag für Hamburg“: Er soll von nun an jedes Jahr vergeben werden. Ziel ist es, Defibrillatoren in der Stadt zu installieren. Der erste wird bei der Wasserschutzpolizei an der Alster deponiert werden. Möglich gemacht wurde diese besondere Aktion von den Asklepios-Kliniken.

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    Ideengeber ist Malte Claussen vom Hamburger Chor „Goldkehlchen“. Beim Joggen hatte Claussen einen Herzinfarkt erlitten. „Dass ich durch Spaziergänger gerettet wurde, ist ein großes Glück. Die Einschulung meines Kindes hätte ich sonst nicht erlebt. Jetzt möchte ich etwas zurückgeben.“