Hamburg. Neue Erkenntnisse zum Unfallhergang: Lkw kreuzte wohl illegal den Radweg. Die Polizei sucht weiter Zeugen.
Das illegale Manöver einer Lkw-Fahrerin hat einer Radfahrerin am Freitag das Leben gekostet. Nahe den Landungsbrücken und der Elbphilharmonie kam es zu dem tödlichen Unfall. Bei dem Zusammenstoß mit dem Lkw am Baumwall ist die 71 Jahre alte Frau ums Leben gekommen. Jetzt gibt es neue Erkenntnisse zum Unfallhergang.
Zunächst ging die Polizei Hamburg davon aus, dass die Seniorin um 12.12 Uhr in Richtung Helgoländer Allee unvermittelt und aus ungeklärter Ursache vom Gehweg auf den angrenzenden Radfahrschutzstreifen gewechselt sei. Daraufhin sei ein parallel fahrender Lkw mit der Radfahrerin zusammengestoßen, wodurch diese tödlich verletzt wurde. Die Unfallrekonstruktion zeigt nun allerdings, dass der Unfall wohl anders abgelaufen ist.
Tödlicher Unfall: Lkw-Fahrerin fährt auf den Radfahrstreifen und erfasst 71 Jahre alte Radfahrerin
An der Straße Baumwall ist seit November letzten Jahres gegenüber dem U-Bahnhof eine Baustelle im Gehwegbereich. Aus diesem Grund wird die Strecke für den Autoverkehr an dieser Stelle derzeit etwas anders geleitet: Die vorhandenen zwei Fahrstreifen in Richtung Landungsbrücken werden momentan auf den linken geführt, sodass Autos einspurig am Baustellenbereich vorbeigeführt werden. Das ist durch Verkehrsbaken, Schilder und Fahrbahnmarkierungen sichtbar gekennzeichnet. Der Radfahrstreifen und die dort liegende Bushaltestelle allerdings sind unverändert.
Die polizeilichen Ermittlungen ergaben nun neue Erkenntnisse. Unter anderem mithilfe eines 3-D-Scanners konnte der Unfall rekonstruiert werden: Die Fahrerin des Lkw fuhr auf der Straße Baumwall mutmaßlich auf dem rechten Fahrstreifen in Richtung Landungsbrücken. Im Bereich der Baustelle, dort, wo der Autoverkehr auf die rechte Spur umgeleitet wird, fuhr sie dann allerdings nach rechts in Richtung der Bushaltebucht – und querte illegalerweise den Radfahrstreifen. Dabei kam es zur Kollision mit der 71 Jahre alten Radfahrerin, die den Radweg regelkonform befuhr.
Die Ermittlungen der Polizei dauern weiter an, heißt es von der Pressestelle. Zusätzlich seien nach dem Verkehrsunfall die vorhandenen Beschilderungen und Markierungen überprüft und umfangreich verstärkt worden.
Nach tödlichem Fahrradunfall am Baumwall: Polizei sucht weiter Zeugen
Die Frau erlag noch an der Unfallstelle ihren Verletzungen. Ihr Leichnam sei ins Institut für Rechtsmedizin übergeführt worden. Nach Angaben eines Feuerwehrsprechers konnten die Rettungskräfte vor Ort nur noch den Tod der Frau feststellen.
Noch an der Unfallstelle übernahmen das Kriseninterventionsteam des Deutschen Roten Kreuzes sowie die Notfallseelsorge die Betreuung von Familienangehörigen, Augenzeugen sowie der Lkw-Fahrerin. Die Straße wurde gesperrt. Wegen der Sperrungen und Behinderungen auf den Autobahnen 7 und 1 kam es am Nachmittag zu Rückstau, der teilweise bis in die Stadt hineinreichte.
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Trotz der Erkenntnisse zum Unfallhergang bittet die Polizei für die weiteren Ermittlungen nach wie vor um Zeugenhinweise unter Telefon 040/4286-567 89 oder an eine beliebige Hamburger Polizeidienststelle.