Hamburg. Kampfmittelräumdienst holt Bombe aus der Elbe und macht sie unschädlich. Sie wirbelte den Alltag im Hafen ordentlich durcheinander.
Eine am Mittwochmorgen im Hamburger Hafen entdeckte 250 Pfund schwere Sprengbombe aus dem Zweiten Weltkrieg ist am Nachmittag gegen 17.20 Uhr durch den Kampfmittelräumdienst der Feuerwehr erfolgreich entschärft worden. Alle zuvor veranlassten Sperrungen rund um den Fundort nahe Dock 12 der Hamburger Werft Blohm+Voss im Kuhwerder Hafen würden nun aufgehoben, sagte Feuerwehrsprecher Thorsten Kraatz dem Abendblatt auf Anfrage. Die Bombe sei am Nachmittag aus der Elbe geborgen worden und dann nach der üblichen Vorgehensweise entschärft worden. Weil es sich um einen Blindgänger mit sogenanntem Aufschlagzünder handelte, war die Entschärfung unproblematischer als bei vergleichbaren Sprengkörpern mit chemischem Langzeitzünder.
Die Bombe im Hamburger Hafen bei Steinwerder war am Mittwochmorgen unweit von Dock 12 von Blohm+Voss gefunden worden. Die Meldung über den Kampfmittelfund an der Nehlsstraße (Steinwerder) ging bei der Feuerwehr um 9.35 Uhr ein. Taucher des Kampfmittelräumdienstes identifizierten die Bombe wenig später als eine 250 Pfund schwere US-amerikanische Sprengbombe mit Aufschlagzünder. Das war insofern eine gute Nachricht, als dass die Entschärfung von Blindgängern mit chemischem Langzeitzünder deutlich problematischer und riskanter ist.
Bombenfund im Hamburger Hafen: Blohm+Voss wird geräumt
Wie Kraatz dem Abendblatt sagte, war zunächst ein Sperrradius von 250 Metern festgelegt worden. In diesem Bereich wurden im Laufe des Mittwochnachmittags die dort ansässigen Hafenbetriebe geräumt und Straßen gesperrt, dazu gehörten beispielsweise Blohm+Voss und der Reiherdamm, so Kraatz.
In einem Warnradius von 1000 Metern galt außerdem luftschutzmäßiges Verhalten, eine Durchfahrt war in diesem Bereich verboten. Das betraf unter anderem auch die Shuttle-Fähren zu den Musical-Theatern auf Steinwerder, wie Kraatz erläuterte. Die Feuerwehr Hamburg hatte zunächst gehofft, mit der Entschärfung schon um 16 Uhr beginnen zu können. Weil die Räumung der Firmengelände und die Ableitung des Verkehrs aber mehr Zeit in Anspruch nahmen, verzögerte sich die Entschärfung um rund 90 Minuten.
Erst Mitte Mai war auf Steinwerder nahe dem Musical-Theater im Hafen Hamburg („König der Löwen“) bei Bauarbeiten eine britische 225-Kilogramm-Fliegerbombe gefunden werden. Der Zünder musste aufwendig herausgesprengt werden.
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Im vergangenen September war nahe dem Cruise Center Steinwerder eine 500 Kilogramm schwere Fliegerbombe in einer Schute entdeckt worden. Damals mussten vorsorglich Decks und Balkone des im Hafen liegenden Kreuzfahrtschiffs „AIDAperla“ geräumt werden. Der Detonator wurde schließlich erfolgreich gesprengt.