Hamburg. Bombenfund am Cruise Center. Kreuzfahrtschiff konnte nicht auslaufen. Warnung über Nina, Kampfmittelräumdienst meldet späten Erfolg.

Bei Baggerarbeiten ist am Dienstagabend eine Bombe in Hamburg gefunden worden. Wie ein Sprecher der Feuerwehr Hamburg dem Abendblatt sagte, wurde die Bombe gegen 17.30 Uhr nahe dem Cruise Center Steinwerder in einer Schute entdeckt. Um 22.45 Uhr konnte die knapp 500 Kilogramm schwere Fliegerbombe englischer Bauart aus dem Zweiten Weltkrieg inklusive Zünder schließlich entschärft werden.

Die Bombe war einem Mitarbeiter aufgefallen, als der Bagger sein Baggergut auf die Schute kippte. Der Fundort der Bombe an der Buchheisterstraße lag ganz in der Nähe zum Cruise Center für Kreuzfahrtschiffe.

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Bombe im Hamburger Hafen entdeckt – „Aida Perla“ lag in der Nähe

Offen war zunächst, ob Evakuierungen im Umfeld des Fundortes nötig sein würden. Inwieweit auch das nahegelegene Cruise Center sowie die dort liegende „Aida Perla“ betroffen sind, konnte der Feuerwehrsprecher zunächst nicht sagen. Später stellte sich heraus, dass aufgrund der Lage im Hafen keine langwierigen Evakuierungsmaßnahmen nötig sein würden. Gleichwohl wurde für den Warnradius „luftschutzmäßiges Verhalten“ angeordnet.

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25 Feuerwehrleute und zahlreiche weitere Einsatzkräfte waren vor Ort. Der Kampfmittelräumdienst erkundete die Lage. Am Abend löste die Feuerwehr dann eine Warnung über das System Nina aus.

Demnach wurde ein Sperrbereich von 300 Metern um den Fundort im Bereich des Hafens am Steinwerder eingerichtet. Ein Warnbereich umfasste einen 1000 Meter großen Radius. „Umfahren Sie das Gebiet, meiden Sie den Gefahrenbereich“, so der Hinweis.

Das jetzt betroffene Kreuzfahrtterminal Steinwerder wird vor allem von den Schiffen der Aida Cruises genutzt. Derzeit liegt dort die „Aida Perla“ (Archivbild).
Das jetzt betroffene Kreuzfahrtterminal Steinwerder wird vor allem von den Schiffen der Aida Cruises genutzt. Derzeit liegt dort die „Aida Perla“ (Archivbild). © MARCELO HERNANDEZ / FUNKE Foto Services | Marcelo Hernandez / FUNKE Foto Services

Im Warnbereich lag auch die Aida Perla mit 3500 Passagieren sowie noch einmal 998 Besatzungsmitgliedern an Bord. Eine Aida-Sprecherin bestätigte, dass sich die Ausfahrt des Kreuzfahrtschiffes, die ursprünglich für heute Abend vorgesehen war, verzögert habe. Allerdings sei der Grund ein anderer: „Wegen starken Windes ist die Elbe für große Schiffe derzeit gesperrt.“ Die Sprecherin rechnete trotzdem damit, dass man den nächsten Zielhafen rechtzeitig erreichen würde.

Bombe im Hafen: Feuerwehr räumt Decks der „Aida Perla“

Wie Feuerwehrsprecher Christian Wolter erklärte, lag die „Aida Perla“ im Warnbereich und war von Maßnahmen betroffen. Da das Kreuzfahrtschiff aufgrund der Sperrung den Hafen aber nicht verlassen konnte, wurden Maßnahmen an Bord zur Sicherheit der Passagiere ergriffen. So wurden etwa die Decks und die Balkone geräumt. Vor der Entschärfung sollten sich die Gäste dann auf die von der Bombe abgewandten Seite des Kreuzliners begeben.

Außerdem befanden sich in dem eingerichteten Bereich das Theater an der Elbe, Blohm+Voss sowie die Wasserschutzpolizei. Auch diese Institutionen waren von den Maßnahmen betroffen. Beim Theater wurde noch das Ende der letzten Vorstellung um 20.30 Uhr abgewartet, ehe mit der Entschärfung begonnen wurde.

Diese startete schließlich um 22.10 Uhr. „Nach der Entschärfung muss der Detonator vor Ort gesprengt werden“, teilte die Feuerwehr über den Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter) mit. Um kurz vor 23 Uhr folgte dort schließlich die Entwarnung: „Es ist vollbracht, der Detonator wurde erfolgreich gesprengt! Saubere Arbeit!!“ Die Maßnahmen wurden daraufhin „sukzessive zurückgenommen“ – und die Bombe wurde abtransportiert.