Hamburg. Das ungewöhnliche Projekt in der Altstadt kostet 38 Millionen Euro. Stadt Hamburg fördert das Projekt. Was den Umbau besonders macht.

  • Vom Parkhaus zum Wohnhaus – spektakuläre Pläne für Schandfleck in Hamburg.
  • Stadt Hamburg fördert ungewöhnlichen Umbau in der Altstadt.
  • Wann der Gröninger Hof fertiggestellt sein soll.

Die Genossenschaft Gröninger Hof konnte am Montag gute Nachrichten vermelden: Für die Sanierungsarbeiten des ehemaligen Parkhauses, das zu einem Wohngebäude umfunktioniert wird, stellt die Stadt Hamburg aus dem Quartiersfonds Fördermittel in Höhe von 500.000 Euro zur Verfügung. Katharina Fegebank (Grüne) und Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) übergaben den Förderbescheid im Gröninger Hof gemeinsam mit Bezirksamtsleiter Ralf Neubauer (SPD) und Amtsleiterin Karin Siebeck.

Zusammen mit den im Jahr 2023 im Zuge des Sanierungsfonds bereitgestellten Mitteln in Höhe von 400.000 Euro erhält das Projekt in der Nähe der Katharinenkirche nun eine Summe von insgesamt 900.000 Euro, um die Baumaßnahmen zu realisieren. Die gesamten Baukosten des ungewöhnlichen Projekts sollen sich auf 38 Millionen Euro belaufen.

Immobilien Hamburg: In Parkhaus entstehen am Gröninger Hof knapp 90 Wohnungen

Auf den Grundmauern des ehemaligen Parkhauses entstehen auf knapp 5000 Quadratmetern rund 90 geförderte Wohneinheiten sowie Flächen für Kultur und Gewerbe. Bis 2027 soll alles fertiggestellt sein.

Von 2027 an wird von dem historischen Parkhaus kaum noch etwas zu erkennen sein. Im Gröninger Hof in Hamburg werden bis zu 90 Wohnungen entstehen.
Von 2027 an wird von dem historischen Parkhaus kaum noch etwas zu erkennen sein. Im Gröninger Hof in Hamburg werden bis zu 90 Wohnungen entstehen. © Visualisierung: Jonas Bloch | Genossenschaft Gröninger Hof eG

„All das in nachhaltiger Bauweise und ohne einen Quadratmeter zusätzliche Fläche zu versiegeln. Dabei haben wir uns bewusst für die Gründung einer Genossenschaft entschieden: Wir machen Stadt selbst! Alle können mitmachen und ihren finanziellen, ideellen oder ganz tatkräftigen Beitrag zur Realisierung dieses besonderen Projektes beitragen“, erklären Björge Köhler und Johannes Jörn, Vorstände der Genossenschaft Gröninger Hof eG.

Wohnen Hamburg: Katharina Fegebank von Umbauplan im Gröninger Hof begeistert

Auch Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank ist von dem Projekt überzeugt: „Mit dem Gröninger Hof entsteht im Herzen der Hamburger Altstadt ein nachhaltiges Zukunftsprojekt, das Sinnbild für moderne Quartiersentwicklung ist: nachhaltiger Umgang mit Baustoffen, flächeneffizientes Planen und gemeinschaftliches Engagement. Entgegen aller unerwarteter Widrigkeiten ist der Gröninger Hof seinem Anspruch treu geblieben und schafft Neues und Innovatives für einen lebendigen Stadtraum.“

Pläne für den Gröninger Hof: 60 Wohneinheiten für bis zu sechs Personen.
Pläne für den Gröninger Hof: 60 Wohneinheiten für bis zu sechs Personen. © Visualisierung: Jonas Bloch | Genossenschaft Gröninger Hof eG

Parkhaus wird zu Wohnhaus: Gröninger Hof aber auch vor Schwierigkeiten

60 Wohneinheiten für bis zu sechs Personen sollen entstehen, darunter fallen besondere Apartments für Alleinerziehende mit Kind, rollstuhlgerechte und barrierefreie Wohnungen. Hinzu kommen sechs Clusterwohnungen, die 30 individuelle Einheiten für ein bis zwei Personen umfassen. Diese bieten Wohnmöglichkeiten für Menschen, die ein abgeschlossenes Zimmer mit eigenem Bad bewohnen und ihre große Küche mit Mitbewohnerinnen und Mitbewohner teilen.

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Doch in der Vergangenheit wurde der Eifer der Macher immer wieder ausgebremst. Die Pandemie löste Unruhe aus, dann die überraschende Kürzung der Fördergelder durch das Bundeswirtschaftsministerium. Auch Hiobsbotschaften zur Bausubstanz erschütterten die Genossenschaft. „Wir haben Probleme mit dem hohen Chloridgehalt des Betons“, sagte Kai Ratschko, Architekt im Katharinenviertel und ein Aufsichtsrat der Genossenschaft im Dezember 2022. Der Chloridgehalt zeigt eine chemische Veränderung des Betons an, die seine Standfestigkeit auf Dauer beeinträchtigt.