Hamburg. 52 Prozent weniger Immobilien als im Vorjahr veräußert. Wie ein Makler sich die Entwicklung erklärt und wo höchste Preise erzielt wurden.
Die Goldgräberstimmung auf dem Hamburger Immobilienmarkt ist schon seit geraumer Zeit vorbei. Das gilt auch für hochpreisige Objekte und geht hervor aus einer aktuellen Analyse von Dahler. Das Maklerhaus hat Zahlen des Hamburger Gutachterausschusses ausgewertet, bei dem jeder Immobilienverkauf verzeichnet wird.
Dabei standen vor allem beliebte Stadtteile rund um die Alster sowie Eppendorf, Eimsbüttel, die HafenCity und die Elbvororte im Fokus.
Immobilien Hamburg: Verkauf von 203 Wohnungen erzielte 312,2 Millionen Euro
So wurden 2023 im Preissegment ab 10.000 Euro pro Quadratmeter insgesamt 203 Eigentumswohnungen verkauft. Das entspricht einem Rückgang von 52 Prozent gegenüber dem Vorjahr – damals waren es noch 424 Objekte. Insgesamt wurde ein Transaktionsvolumen von rund 312,2 Millionen Euro erzielt. Im Jahr 2022 war der Gesamtumsatz mit rund 587,5 Millionen Euro fast doppelt so hoch.
Auch bei den Ein- und Zweifamilienhäusern mit einem Verkaufspreis ab einer Million Euro war die Nachfrage in den untersuchten Stadtteilen 2023 deutlich geringer: 292 Objekte wurden verkauft. In 2022 waren es noch 422 Immobilien, die in diesem Preissegment den Besitzer wechselten.
Der Erlös durch die Verkäufe der Ein- und Zweifamilienhäuser lag bei rund 640,1 Millionen Euro. Das entspricht einem Rückgang von 30,9 Prozent im Vergleich zu 2022.
„Die Interessenten agierten zögerlich“, sagt Makler Björn Dahler
Zu den Ursachen für die Krise sagt Dahler-Geschäftsführer Björn Dahler: „Im vergangenen Jahr gab es gleich mehrere Bewegungen, die die Marktentwicklung beeinflussten und es weiterhin tun. Wir sahen ein zunehmendes Angebot über alle Segmente hinweg, wenngleich es nach wie vor Stadtteile und Lagen gibt, wo zum Beispiel Stadthäuser zu einem raren Gut gehören.“
Der Makler, der das Unternehmen mit Sitz in der HafenCity gemeinsam mit seiner Frau Kirsten 1993 gründete, führt weiter aus: „Die Interessenten agierten zögerlich, auch wenn das Interesse weiter zunimmt.“
Makler: „Rückgang der durchschnittlichen Quadratmeterpreise“
Für die Käufer ist der Markt allerdings attraktiver geworden: „In Summe führte dies zu einem Rückgang der Transaktionen und der durchschnittlichen Quadratmeterpreise, sowohl hinsichtlich der Angebotspreise als auch der tatsächlich erzielten Preise“, sagt Dahler.
- Immobilien Hamburg: Süllberg-Ausverkauf? Jetzt Penthäuser für Millionen auf Markt
- Bahnhof zu verkaufen – das skurrilste Objekt auf dem Hamburger Markt
- Immobilien: Neue Wohnungen – diese Preise werden in Hamburg verlangt
Der Immobilienexperte macht auf einen weiteren Aspekt aufmerksam: „Es zeigt sich am Markt immer deutlicher die Relevanz der Immobilienqualität und damit auch des Baujahrs. Wir konnten anhand der Erhebung ebenfalls sehen, dass bei Immobilien jüngerer Baujahre die durchschnittlichen Quadratmeterpreise weniger nachgegeben haben.“
Immobilien Hamburg: Wohnung in Harvestehude für 7,3 Millionen Euro verkauft
Ein hochpreisiges Pflaster ist nach wie vor Harvestehude: In dem Alster-Stadtteil wurde im vergangenen Jahr die teuerste Eigentumswohnung in Hamburg für 7,3 Millionen Euro verkauft. Der höchste Kaufpreis für ein Ein- und Zweifamilienhaus wurde 2023 mit 15,75 Millionen Euro in Winterhude erzielt. Auf der Uhlenhorst konnte mit 26.360 Euro der höchste Quadratmeterpreis verbucht werden.
Mit Blick auf 2024 hat Makler Dahler noch eine Prognose: „Seit Beginn dieses Jahres lässt sich eine wieder zunehmende Dynamik am Hamburger Wohnimmobilienmarkt feststellen, sodass wir mit hoher Wahrscheinlichkeit im laufenden Jahr ein deutliches Ansteigen der Transaktionen erleben werden.“