Hamburg. 30-Jähriger belästigte 15-Jährige im Zug nach Hamburg. Zwei Helfer griffen ein – und wurden nun für ihre Zivilcourage ausgezeichnet.

Diese Zivilcourage verdient Anerkennung: Ein 30 Jahre alter Mann hat ein 15-jähriges Mädchen im Regionalzug von Elmshorn nach Hamburg erst verbal belästigt und dann, als es sich wehrte, aggressiv begrapscht. Zwei Zeugen, die sich zuvor nicht kannten, eilten der Jugendlichen sofort zu Hilfe und brachten den Mann zu Boden. Diese Helfer wurden nun von der Bundespolizei für ihren Einsatz geehrt.

Hauptbahnhof Hamburg: Mann begrapscht 15-Jährige im Regionalzug

Der sexuelle Angriff ereignete sich bereits am 5. Februar 2024 gegen 11 Uhr, wie Bundespolizeisprecher Woldemar Lieder am Freitag mitteilte. Demnach setzte sich der 30-Jährige im Zug direkt neben die 15-Jährige und belästigte sie zunächst mit „verbalen, sexuellen Andeutungen“. „Obwohl die Jugendliche deutlich äußerte, dass der Mann diese Äußerungen einstellen und sie nicht weiter belästigen soll, steigerte der Beschuldigte sein Verhalten und fasste die 15-Jährige an den Brüsten und Knien zielgerichtet an“, so Lieder.

Zwei aufmerksame Bahnreisende im Alter von 30 und 34, die sich im Vorfeld nicht kannten und sich unabhängig voneinander im Zug befanden, beobachteten den Angriff und boten der Jugendlichen umgehend ihre Hilfe an. Sie hielten den Täter von weiteren Handlungen ab und wurden dabei von ihm wüst beschimpft.

Mutige Helfer greifen ein und bringen Grapscher in Regionalzug nach Hamburg zu Boden

Da der Mann aber weiter versuchte, an die 15-Jährige zu gelangen, fackelten die Helfer nicht lange und brachten den Mann „mit einfacher körperlicher Gewalt zu Boden“. Dort fixierten sie ihn, bis Beamte der angeforderten Bundespolizei ihn beim Halt am Hamburger Hauptbahnhof übernahmen und zum Revier brachten.

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Betrunken war der 30-Jährige laut Ergebnis eines Atemalkoholtests nicht. Außerdem wurde eine DNA-Probe mittels Mundschleimhautabstrich entnommen. Nach Durchführung der bundespolizeilichen Maßnahmen musste der Mann aus der Wache wieder entlassen werden. Gegen ihn wurden nun Strafverfahren wegen sexueller Belästigung und Beleidigung eingeleitet, die vom Ermittlungsdienst der Bundespolizeiinspektion Hamburg geführt werden. Das Mädchen wurde zunächst von Beamten betreut und setzte seine Reise dann selbstständig fort.

Bundespolizei Hamburg: „Das war gelebte und vorbildliche Zivilcourage“

Nun, etwa zwei Monate nach der Tat, wurden die beiden Helfer im Hamburger Hauptbahnhof für ihren Einsatz von der Bundespolizei ausgezeichnet. Der stellvertretende Dienststellenleiter, Polizeioberrat Olaf Petersen, übergab den beiden Männern kleine Präsente und bedankte sich für ihr couragiertes Einschreiten.

„Das war gelebte und vorbildliche Zivilcourage! Sie haben dadurch die weitere Begehung der sexuellen Belästigung gestoppt, der Jugendlichen geholfen und für uns die Strafverfolgung ermöglicht“, würdigte Petersen die beiden. „Ich danke Ihnen aufrichtig für Ihre Zivilcourage!“